Doch die Käfer, kritze, kratze ...

Nein, nein, keine Sorge, sie kamen nicht aus der Matraze,

sondern er, der Eine, kam ganz zivilisiert zu Besuch.

Fast zum Schluss erfüllt der Mai mir auch noch meinen letzten Wunsch an ihn. Maiglöckchen brachte er mir schon, gelbe Löwenzahnwiesen und leuchtende Rapsfelder, auch die ersten Erdbeeren, ebenso erste geöffnete und duftende Rosen, sowie Flieder. Es fehlte nur noch der Maikäfer.

Und genau dieser brummte mir gestern um die Nase und tatsächlich landete er, auf meinen Schoß, während ich tief in die Geschehnisse eines Krimis versunken war.

Ich setze ihn auf einem Stein ab. Von dort aus erklomm er einen kleinen Rosenstock und ließ sich eine Weile beim Klettern beobachten.

...

Irgendwann hatte er genug von der aufdringlichen Foto-Linse, die ihm so nah auf die Pelle rückt, so dass er mir auf der Flucht direkt hineinflog. Einmal umrundete er mich noch brummend und taumelnd, um dann jenseits der Hecke andere Gefilde zu erforschen.

Es gibt sie also noch, die großen dicken Brummer meiner Kindheit. Damals erlebte ich sie oft noch in großen Schwärmen. Inzwischen ist es schon über 30 Jahre her, dass ich Maikäfer in großen Mengen sah. Inzwischen ist nur mal hier und dort ein vereinzeltes Exemplar zu entdecken.

Um alle Maiattribute zu erfüllen, müsste ich nur noch einen Kuckuck rufen hören. Ein paar Tage hat der Mai noch, es ist noch Zeit.