Viel Zeit ...

Veröffentlicht auf von Szintilla

... war es die es heute Nachmittag totzuschlagen galt. Die Familie hatte Ausgang und es herrschte Ruhe, kein "modern dudeling " aus den angrenzenden Zimmern, kein Gerenne um den Schreibtisch, deshalb gibt es auch noch einen Blogeintrag. Das was ich tun sollte/müsste stagniert, geht nicht voran - Denkblockade oder Kreisverkehrdenken stellt sich da ein. So fülle ich dieses aufkommende "Langeweile" mit einem allgemeinen Thema, das mir dennoch schon lange auf der Seele liegt und gut zum bevorstehenden Valentinstag passt - die bisweilen skurilen, tragisch-komischen oder auch dramatischen Geschichten die das Leben schreibt.

 

Was sind es oft für Irrwege die es beschreitet, um Menschen von A nach B zu katapultieren. Ich muss mich nur einmal innerhalb der Familie umschauen und schon gäbe es so einige Romane zu verfassen.Kein Leben, das ich mir dort anschauen kann, verlief gradlinig, vorhersehbar, langweilig oder auch nur annähernd so wie es einmal gedacht war. Immer kamen unvorhersagbare Geschehnisse zwischen die Planungen. Sinngemäß soll John Lennon gesagt haben: Leben ist das was passiert während wir etwas anderes planen.

 

Es sind schon kuriose, groteske, dramatische, amüsante, aber auch oft grottenschlechte Theaterstücke die wir zu sehen bekommen. Manchmal sind es Einakter, kurz und bündig, andere entpuppen sich als komische Opern, es gibt aufregende, und entsetzliche Kriminalstücke, tragische Dramen und langatmige emotionale Rührstücke, bei denen ich oft nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll. Ganz schlimm ist es, wenn man selbst tief drin steckt und es einem ab und zu bewusst wird, worin man da eigentlich mitspielt. Ich frage mich dann immer: Wer hat mich engagiert und warum hab ich die Rolle angenommen? Es muss mich etwas fasziniert haben, um ausgerechnet diese Rolle besetzt zu haben. War es das komplette Drehbuch das mich reizte, meine besondere Rolle, die mitspielenden Protagonisten, der Hauptdarsteller, die Anerkennung, die zu Gage oder zu erwartende Erfolg? Die Antwort ist da sehr oft - es war die Liebe.

 

Es war die Liebe die mich einen bestimmten Berufsweg hat gehen lassen,

es war ebenso die Liebe die mich ihn hat wieder aufgeben lassen,

es war die Liebe die mich aus der Heimatstadt fortgehen ließ,

sie war es auch die aus einer Karrieresüchtigen eine liebevolle Mutter hat werden lassen.

Ebenfalls die Liebe war es die plötzlich einen kompletten Lebensplan verwarf und wieder alles veränderte und mich auf einen Weg schickte der mehr als steinig ist.Mag sein, dass es notwendig ist, um zum Ziel zu kommen.

Ist es also oft die Liebe die Lebensdrehbücher schreibt, die uns engagiert, Regieanweisungen gibt, Ereignisse dramaturgisch gut in Szene setzt?

 

Ich glaube - ja! Abgesehen von den Dingen auf die wir keinen großartigen Einfluss haben wie Unfälle, Krankheiten, Naturkatastrophen, ist es die Liebe die Regisseur unseres Lebens ist. Sie lässt uns die Entscheidungen fällen die für unser Leben wichtig sind, nach denen es sich ausrichtet, nach denen es sich gestaltet. Vielleicht gibt es Phasen wo es sich nicht richtig anfühlt, Zeiten in denen wir meinen wir wären auf einem falschen Weg, aber wenn der Weg eingeschlagen wurde, weil die Liebe sich einmischte, war es der richtige. Die Liebe gedeiht dort, wohin sie fällt und sei es auf dem Mist, pflegte meine Großmutter zu sagen.

 

... und vielleicht ist die nächste mutige Lebens-Entscheidung wieder eine Regieanweisung der Liebe.

 

 

 

 

Veröffentlicht in Drüber nachgedacht!

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