Jetzt aber heim ...

Veröffentlicht auf von Szintilla

Jetzt aber heim ...

Unter den letzten Sonnenstrahlen schnell den Heimflug antreten -

Richtung Schlafbaum.

 

Erinnerungen an die Kindheit kommen und an den Satz:

"Wenn die Laternen angehen, kommst du rein!"

 

Kein Handy, keine Uhr, die Laternen oder der Glockenschlag als Heimkommsignal mussten reichen und es hat gereicht. Niemand wusste genau wo wir uns zwischen den gemachten Hausaufgaben und dem Sechs-Uhr Kirchturmgeläute oder ersatzweise den angehenden Laternen aufhielten. Kein Hinbringen, kein Abholen, es wurde an Türen geklingelt und kurz gefragt: "Kommst du raus?" und binnen einer Viertelstunde waren wir zu viert, fünft oder sechs fuhren Roller oder Rollschuhe, hüpften im Hinkelkästchen, "tanzten" Gummitwist, spielten Lauf- und Fangspiele oder Verstecken, jonglierten mit zwei Bällen an der Hauswand oder tauschten Glanzbilder.

Seit Jahren habe ich keine Kinder mehr gesehen, die sich einfach so spontan treffen (ohne sich vorher zu verabreden) und gemeinsam etwas wie oben Aufgezähltes unternahmen. Allenfalls ein gemeinsames Inlineskaten oder Fahrradfahren sehe ich ab und zu. Hinkelkästchen und Gummitwist scheint ausgestorben zu sein, ebenso wie die Lauf- und Fangspiele Ochsenberger 1-2-3 oder Fischer, Fischer wie tief ist das Wasser? und Sing- und Klatschspiele wie: "16 Kinder hab ich, fünf will ich verkaufen, fünf will ich nach Holland schicken ...".

Schade.

Wunderbare Freiheit der Kinderzeit, schöne Erinnerungen. :-)

Veröffentlicht in anno toback

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Q
Oh, sind das wunderbare Kindheitserinnerungen, die sich weitgehend mit meinen decken. Auch am Fluss waren wir damals - unbeaufsichtigt - und konnten noch nicht schwimmen...<br /> Undenkbar heute!<br /> <br /> Ganz lieben Dank für dieses Kopfkino!<br /> Brigitte
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S
Einen Fluss gab es nicht bei uns, auch keinen Wald, aber dutzende von Garagen- oder Hinterhöfen wo wir uns herumtrieben oder es lud uns ein Nachbar in seinen Garten ein, weil vielleicht grade die Erdbeeren reif waren oder wir Erbsen puhlen, Beeren von Sträuchern pflücken oder mit den Kaninchen spielen durften. Manchmal frage ich mich, wie wir das bloß überlebt haben angesichts der heutigen Sicherheitshysterie. Zwar ist die heutige Zeit mit der von damals nicht zu vergleichen, aber einiges scheint wirklich übertrieben zu werden.<br /> <br /> Kann es sein, dass uns mehr zugetraut wurde? Oder hat man einfach nicht über mögliche Gefahren nachgedacht, denn gegeben hat es sie ohne Frage auch? Vielleicht waren wir auch viel selbstständiger, selbstverantwortlicher, denn es wurde weder ein vergessener Turnbeutel noch das Pausenbrot hinterhergetragen. Vergesslichkeiten/Fehler mussten wir selbst ausbaden und die entsprechenden Konsequenzen auch aushalten. Niemand betütelte übermäßig ein aufgeschlagenes Knie oder eine Beuel am Kopf, das höchste des Mitgefühls war: "Beim nächsten Mal passt du besser auf, dann passiert dir das kein zweites Mal." :-)<br /> <br /> Vor 50 Jahren war die Welt eine andere. :-)<br /> <br /> Liebe Grüße ins ganz andere Heute,<br /> Szintilla