Raunächte

Veröffentlicht auf von Szintilla

 


Wieder ist er um, der angeblich schönste Abend des Jahres, aber ich könnte mir, rein theoretisch vorstellen in den kommenden 365 Tagen, bis zum nächsten Heiligabend, einen schöneren zu erleben.
Schaun mer mal...








Ruhig war er diese Heilige Abend,
fast ein normaler Abend,
stünde nicht der
"Ratz-Fatz-Not-Baum"
(der sich übrigens besser macht als ich dachte)...












...und die Weihnachtsdeko überall herum man hätte es
kaum gemerkt das etwas anders war als sonst.
Kein Familien-Tamtam, kein Haus voller Gäste, kein üppiges Essen, trotzdem stimmungsvolles Licht....















...kleine Geschenke die mich überraschten und über die ich mich sehr freute. Eines selbstgemacht und mit Liebe zusammengestellt, eines gekauft (die neue Enya CD jetzt hab ich fast alle bis auf die vom letzten Jahr, aber die kommt auch noch in die Sammlung) und das andere will gepflegt und umsorgt werden und obwohl ich jetzt schon weiß das es schwierig wird, werde ich mein Bestes geben.





Kaum sind wir aber an diesem Tag vorbei, stecken wir auch schon wieder mitten drin, nämlich in den Raunächten, den "krummen Tagen", der
Übergangszeit, die auch Niemandszeit oder wie heute üblich mit "zwischen den Jahren" bezeichnet wird. Die Rauhnächte sind die 12 Nächte um den Jahreswechsel denen besondere Bedeutung zugemessen wird, also vom 24.12 - 5.1. Durch die Berechnungsdifferenz zwischen dem Mondjahr, das 12 Tage weniger hat als das Sonnenjahr, und dem Sonnenjahr entsteht diese Niemandszeit. Wir befinden uns also außerhalb der Zeit, zwischen den Jahren, in den krummen Tagen und alles ist etwas aus dem Lot geraten. Hexen und Geistern sind Tür und Tor geöffnet und wollen besänftigt werden. Auch werden in den Raunächte die neuen Hexenbesen angefertigt. Ich brauche keinen neuen Besen, denn ich fliege ja modern - auf dem Staubsauger.

Schon seit jeher werden diese Nächte zum Orakeln und Weissagen genutzt, die Informationen über das kommende Jahr geben sollen. Eine Methode besteht darin, das Wetter jedes einzelnen Tages, einem der Monate des nächsten Jahres entsprechend zu betrachten. Jede Nacht (und die geht in diesem Fall von 24.00 Uhr bis 0.00 Uhr also 24 Stunden) steht für einen Monat. Wir befinden uns also durchgängig 12 tage - und nächtelang in der "Jahresnacht". Sowie sich an diesen Tagen das Wetter zeigt wird es im darauffolgenden Jahr an den zu den Tagen gehörigen Monaten, sagt alter Volksglaube. Die erste Raunacht steht für den Januar, die zweite für Februar usw. Auch das was man in den zwölf Nächten träumt, soll laut Aberglauben im dazugehörigen Monat des kommenden Jahres wahr werden.

Der Brauch des Orakelns hat sich im Silvesterbrauch des Bleigießens bis heute gehalten, wenn auch meist nur als geselliger Zeitvertreib.Viele Aberglauben ranken sich um diese Zeit, so soll man zum Beispiel keine Leinen spannen, keine Wäsche aufhängen, keine Türen schlagen, keine Haare oder Fingernägel schneiden, keine Hülsenfrüchte essen.

Mit einigen dieser Bräuche wuchs ich auf, so wurde grundsätzlich in dieser Zeit bei uns zu Hause keine Wäsche gewaschen, auch das Orakeln wie das Bleigießen, die Wetterbeobachtung und das Kartenlegen kenne ich von Kindheit an. Es war Silvesterbrauchtum bei uns und ich habe es bis heute beibehalten.
Ich bin sehr gespannt was beim Orakeln herauskommt und was davon sich im kommenden Jahr bewahrheitet.

Und wie immer ist es der Glaube der die Berge versetzt...   

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