Zwei Briefe

Veröffentlicht auf von Szintilla





Nachdem der Weihnachtsmann ab jetzt ein Jahr Zeit hat sich von den Strapazen zu erholen, gewinnen andere Dinge wieder an Bedeutung. Die letzten Tagen des Jahres wird sicher nicht nur bei mir Rückschau gehalten. Was war gut, was war schlecht, was ist gelungen, was noch nicht erreicht, sind die gesetzten Ziele noch aktuell, was muss angepasst oder komplett neu gestaltet werden? Jeder entwickelt dabei wohl seine eigenen Rituale. Ich schreibe am Ende eines jeden Jahres in den Raunächten traditionell zwei Briefe die an mich selbst gerichtet sind.

Der erste Brief enthält all die Dinge die für mich ganz aktuell eine ganz besondere Bedeutung haben. Was ich denke, fühle, mir wünsche, wovon ich träume, was mich bedrückt oder vor was ich mich gegebenenfalls fürchte. Darin schreibe ich ohne Vorbehalt alles auf, denn niemand außer mir wird diesen Brief jemals lesen, so kann ich absolut offen sein und alles niederschreiben. Den Brief lege ich so weg, dass ich ihn in der zweiten Jahreshälfte des neuen Jahres wieder hervorholen kann. Wenn es eine Person in meinem Leben gibt der ich absolut vertraue, bitte ich sie mir den verschlossenen und versiegelten Brief irgendwann in der zweiten Jahreshälfte zuzuschicken, ohne mir vorher zu sagen wann er kommt. Es ist unglaublich spannend Monate später einen Brief von sich selbst zu bekommen und überprüfen zu können was aus all den Gefühlen, Wünschen, Träumen oder auch Ängsten geworden ist.

Der zweite Brief ist etwas anders gestaltet, darin stelle ich mir vor wie das kommende Jahr verlaufen wird, wie ich es mir wünsche, wo ich am Ende des Jahres sein möchte, was ich erreicht haben will, wie ich lebe, mit wem und wo, wer wichtig ist in meinem Leben und was ich beruflich mache. Ich schreibe meine Vision auf, die Situation die ich für mich erstrebenswert finde, die ich verwirklicht sehen möchte. Ich schreibe auf wie es zu den Veränderungen kam, was ich dazu beitrug, welche Veränderungen es gab, die das möglich machten und ich schreibe auf wie ich dieses kommende Jahr Silvester erlebe und was mich im vergagenen Jahr alles glücklich sein ließ.

Bevor ich das alles aufschreibe, stelle ich mir das Jahr genauso vor wie ich es mir erträume, bis ins kleinste Detail weiß ich so genau was ich will und was geschehen soll. Ich nehme mir viel Zeit für dieses Bild und erst wenn diese Vision lückenlos steht, beginne ich sie schriftlich festzuhalten. Diesen Brief verwahre ich an einer Stelle auf, wo ich ihn innerhalb des Jahres immer wieder anschauen kann. Er ist mir Stütze und Hilfe meine Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren und in die Richtung zu laufen, die ich festgelegt habe. Es bedeutet nicht, dass ich mich stur daran halte, manchmal sind Umwege nötig um zum Ziel zu gelangen und oft erreiche ich diese Ziele auch nicht, aber der Brief hilft mir wieder auf den richtigen Weg zurückzufinden, wenn ich beginne mich zu verlaufen.

Es ist die magische Zeit der Raunächte und wer weiß, vielleicht helfen sie uns unsere Ziele zu erreichen...

Veröffentlicht in Allerlei

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post