Große Aufgaben
Schon vor Wochen fielen mir die Gerüste seitlich am Straßenrand auf, so wirklich konnte ich mir keinen Grund für ihren Nutzen vorstellen. An Brückenbau war eher nicht zu denken. Doch dankenswerter Weise stand ein paar Tage später in der Regionalrubrik unserer Tageszeitung ein Artikel darüber. Die Stromleitung sollte ausgebaut werden. Die Zweier-Bündel, sollten auf Vierer-Bündel verstärkt werden, das entspricht einer Umbeseilung von 220 Kilovolt auf 380 kV. Kurz drauf war es auch soweit. Die Gerüste dienten nur dazu eventuell Leitungen aufzufangen, falls etwas nicht nach Plan läuft, was aber bisher noch nie vorgelkommen sein soll.
Von der Arbeit an sich haben wir kaum etwas mitbekommen, als allerdings der Naturschutz ins Spiel kam wurde es laut. Von einem Hubschrauber aus wurden an dem obersten Seil Vogelschutzmarkierungen angebracht. Sie sollen Kollisionen mit Gänsen, Kranichen und Enten vermeiden. Es war Präzisionsarbeit die dort geleistet wurde, um nichts in der Welt hätte ich mit einem der Arbeiter dort oben tauschen wollen. In über 60 m Höhe außen an einem Hubschrauber hängen und die Markierungen anbringen, gehört nicht zu den Dingen die ich machen wollen würde, obwohl die Aussicht von dort oben sicher grandios ist.
Wenn man genau hinschaut, kann man sehen wie die Arbeiter dort hantieren.
Ganz schwach sind die schwarz-weißen Flattertafeln zu sehen, die den Vogelschutz garantieren sollen. Die Krähe nimmt es vermutlich schon in Augenschein oder sie wundert sich über den seltsamen roten Vogel, der so gar in der Luft stehen bleiben kann und der sogar, man höre und staune auch rückwärts fliegen kann.
Es war wirklich spannend den Arbeiten, der mutigen Männer zuzuschauen. Einen Stromstau sollte es jetzt beim Transport des Stroms vom Norden in den Süden nicht mehr geben. Was mir mehr Sorge macht ist der Elektrosmog, der damit in nicht unerheblich ansteigen dürfte. Zwar bin ich, nach allem was ich bisher darüber las, noch weit genug weg, um unmittelbar gefährdet zu sein, dennoch schleicht sich ein mulmiges Gefühl ein, einer noch höheren Belastung ausgesetzt zu sein als bisher, die aber generell immer noch herunter gespielt wird, was ihre Auswirkungen auf Menschen, in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsmasten, betrifft.