Federsymbolik
Vor einigen Tagen fand ich, auf meiner Terrasse, eine graue Flaumfeder. Sie muss von einem größeren Vogel stammen. Wir haben Steinkäuze, die hier nisten und einen Sperber, der immer wieder einmal im Tiefflug über den Garten jagt. Aber eine solch graue Feder würde ich jetzt eher dem Steinkauz zuordnen. Aber ich weiß nicht, wem sie letztlich einmal gehörte.
Wenn ich nun das Symbollexikon zu Rate ziehe, dann will sie mir vielleicht etwas sagen. Nur was?
Federn stammen von Vögeln und diese bilden das Bindeglied zwischen Himmel und Erde, zwischen Leben und Tod. Die Symbolkraft der Feder wird deutlich, wenn wir Märchen betrachten. So kommen Federn dort immer wieder vor. In Frau Holle sind Federn das Synomym für Schnee, in anderen Märchen oder Volkssagen ist von Schwanenjungfrauen die Rede, von sieben Schwänen, vom goldenen Vogel oder von drei Federn. Federn sind Sinnbilder, sie stehen für Weisheit, Liebe, Wiedergeburt, Tod und Frieden (weiße Taube). Ihnen wird eine besondere Mage zugeschrieben, so schmücken sich Indianer beispielsweise bei ihren Ritualen mit Federhauben. Auch in unserer Alltagssprache spiegelt sich die Feder als Synonym wider. Wir lassen Federn, bei einer Niederlage, wir schmücken uns mit fremden Federn, wenn wir uns etwas zurechnen, das ein anderer geleistet hat und wir fühlen uns leicht wie einen Feder, wenn wir etwas geschafft haben oder glücklich sind.
Nun kann ich darüber nachsinnen, welches Geschenk mir die Luftgeister der Natur hier gemacht haben und was mir diese Feder sagen will. Vielleicht sollte ich einiges leichter nehmen, vielleicht ist es eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Sie hat es aber geschafft, dass ich mich mit ihr beschäftige und möglicherweise ist schon das ein Hinweis für eine Richtung, die ich lange aus dem Auge verloren hatte.