Nicht gut genug
Nicht gut genug
Wie oft haben wir das Gefühl nicht gut genug zu sein? Nicht zu genügen. Etwas nicht so zu tun, wie man das tut. Nicht so zu sein, wie das erwartet wird.
Sicher kennt jeder dieses Gefühl, hat es schon irgendwann einmal empfunden.
Vielfach heißt es dann, das liegt am fehlenden Selbstbewusstsein, man müsse einfach drüber stehen können, wenn man etwas gegen die Norm tut. Genau da sind wir beim Thema. Was bedeutet Norm? Wer legt sie fest?
Wir sind es, wenn wir uns immer wieder verhalten wie die meisten Menschen, weil wir glauben, dass man es einfach so macht. Wir ganz allein zementieren diese Norm, indem wir Gedankenkonstrukten von anderen Menschen folgen, die nicht unsere eigenen Gedanken widerspiegeln. Wenn wir dies tun, bewusst oder unbewusst, verhalten wir uns fremdgesteuert, beugen wir uns den Vorstellungen anderer, die glauben, sie wüssten wie die Welt zu sein hat, wie wir zu sein hätten.
Wir sollten aufhören zu verurteilen, beurteilen, generell zu urteilen. Alle Urteile, die wir fällen, sind Ur-Teile in uns. Teile, die verletzt wurden, Teile, die nicht gelebt wurden/werden, Teile, die unbefriedigt sind. Diese Teile drängen mit unseren Urteilen über andere Menschen und ihre Verhaltensweisen und unserem Urteil unserer eigenen Verhaltensweise z.B. "Ich bin nicht gut genug" ans Licht.
Wenn es Ur-Teile von uns sind, wer also hat uns irgendwann einmal gesagt, wir wären nicht gut genug - für was auch immer? Mit welchem Recht wurde es gesagt?
Mit dem Recht eines illusorischen Gedankenkonstrukts, wie die Welt und wir in ihr zu sein hat. Welchen Wert hat es dann? Das muss jeder für sich allein beantworten.
Die Welt ist auch so voller Verstrickungen und Verwirrungen, dass wir uns nicht auch noch selbst ständig verwirren müssen. Lassen wir uns doch einfach sein, so wie wir sind, ohne ständig an uns herum optimieren zu wollen.