Konformität - ein Virus, der Widerspruch und viele Fragen
Dieser Text erschien vor wenigen Tagen schon einmal. Er hatte sich einfach verselbstständigt und wollte so schnell wie möglich gelesen werden. :-) Dabei war er aber noch in der Rohfassung und unfertig. Ich vergaß ihn schlichtweg ordentlich zu terminieren. Jetzt darf er sich (auch mit einem neuen Link) in aktualisierter und übearbeiteter Form zeigen und termingerecht online gehen.
Wieder steht uns ein langes Wochenende bevor, an dem wir Zeit für vieles haben. Haben wir auch Zeit darüber nachzudenken wie wir in Zukunft leben wollen? Darüber nachzudenken in welcher Welt wir leben wollen? Ich mache das oft bei meinen Spaziergängen.
Ich denke schon lange darüber nach, was diese Corona Krise mit uns macht. Was sich dadurch verändert und zwar nicht nur temporär, sondern langfristig. Die Richtung die es nimmt, gefällt mir nicht. Immer mehr Menschen sehen die Gefahr die darin liegt und gehen auf die Straße, wo sie mit Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern, Aluhutträgern und anderen in einen Topf geworfen werden. Jeder der eine andere Meinung als die der MSM vertritt, muss nicht ganz richtig im Kopf sein. So wird es dargestellt. Aber so ist das ganz und gar nicht. Zum einen sei dazu gesagt, das vieles, das einmal als Verschwörungstheorie galt, sich später im Rückblick als wahr herausstellte, zum anderen gehört auch nicht viel dazu Verschwörungstheorien aufzustellen, wenn die MSM mit widersprüchlichen Fakten an die Öffentlichkeit gehen, hinter denen man unterschiedliche Interessen vermuten kann. Es wird Zeit, dass immer mehr Menschen die Gefahr die in diese Zeit liegt wahrnehmen, damit wir die Krise als Chance nutzen. Es ist die Chance eine bessere Welt als vor der Krise zu erschaffen. Das geht aber nur, wenn wir uns nicht mundtot machen lassen und laut sagen was wir wollen und was nicht. Wenn wir uns nicht stillschweigend irgendwelche Gesetze unterjubeln lassen. Zwar hat Herr Spahn gesagt, es werde keine Impfpflicht geben, aber wie viel kann man darauf geben? Aus meiner Jugend kenne ich noch einen Satz sehr gut, der da lautete: "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen!" Kurze Zeit später stand sie da, riss Familien auseinander und kostete vielen Menschen das Leben. Ich hatte nie die Chance Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins kennenzulernen. An das Packen von Kehrpaketen mit Kaffee, Perlonstrümpfen, Schokolade, Obst, Süßigkeiten und der einen oder anderen (verbotenen, aber im doppelten Boden versteckten) Illustrierten erinnere ich mich noch sehr genau, aber denoch ging uns dieser Familienzweig im Laufe der Jahre verloren.
Niemand hat also diesmal Absicht zwangszuimpfen. Also aufgepasst - würden wir das wollen - zwangsgeimpft zu werden? Wollen wir einen Immunitätspass und wollen wir das jeder, der ihn nicht hat, sich nur eingeschränkt bewegen kann und darf? Wollen wir das Schulkinder einen grünen Punkt auf die Stirn gepappt bekommen und sich damit frei in der Schule bewegen dürfen und dass die, die keinen haben, weil sie zum Beispiel einen harmlosen Infekt - oder irgendeinen anderen nicht erwünschten "Makel" haben - keinen Zutritt zu Bildung haben? Wollen wir permanent, möglicherweise auch mit Zwang, digitale Armbänder tragen, die permanent unsere Gesundheitsdaten in Echtzeit an offizielle Stellen übermitteln und die, wenn unser Ruhepuls sich erhöht, Konsequenzen für uns haben? Leichtes Fieber = Hausarrest. Zur Zeit läuft beim RKI eine Studie mit freiwilligen Datenspendern. Mit vielleicht 1000 Freiwilligen hatte man gerechnet, inzwischen sind es 50.000 die sich an der Studie beteiligen. Ist ihnen klar, was sie da im Sinne des gutgemeinten Solidarismus - eben auch befeuern? Wo ist das kristische Denken hin? Hier gehört und gesehen in der Diskussionsrunde - Markus Lanz - vom 19.Mai ZDF (in der Mediathek noch verfügbar bis zum 18.Juni 2020)
Wie verrückt ist das? Vor zwei Jahren war der Datenschutz noch das goldene Kalb, um das wir alle herumtanzten. Unsere Daten waren uns heilig. Heute werfen wir mit unseren Daten um uns wie mit Konfetti. Wir müssen uns im Restaurant anmelden und uns beim Betreten mit vollem Namen und Anschrift in eine Liste eintragen, wenn wir dort essen wollen (mit Maske natürlich und ein vielleicht unseriöser Ladenbesitzer weiß wann welche Wohnungen leerstehen, weil die ganze Familie zum festlichen Schmaus bei ihm sitzt). Das ist natürlich unglaublich spontan oder macht auch sonst wie helle Freude und verlockt dazu einen gemütlichen Abend beim Candle-Light-Dinner zu verbringen. Höre ich zustimmende Begeisterung? Was, etwa nicht?
Beim Friseur hinterlegen wir unsere Daten zur Rückverfolgung eventueller Kontaktpersonen. Wenn das das neue Normal wird, dann werde ich mit Sicherheit kein einziges Restaurant mehr betreten und meine Haare, nun ja die wachsen vor sich und ich schneide sowieso seit vielen Jahren immer selbst an ihnen herum. Es tut mir leid für alle Geschäftsleute die demnächst auf Kunden verzichten müssen, denn ich bin beileibe nicht allein mit meinem Denken.
All das geschieht bereits unter dem Deckmantel unseres Schutzes und dem moralisch erhobenen Zeigefinger der Solidarität, nämlich dem Schutz der anderen. Wie viel Verantwortung für uns selbst wollen wir noch abgeben? Wollen wir ständig vom Staat betreut und bemuttert werden wie unmündige Kinder? Vielleicht irgendwann mit einem Zwangs- und Belohnungssystem aufwachen, indem wir für Wohlverhalten (natürlich im Sinne der Regierung) Bonus- oder Minuspunkte erhalten von denen es am Ende abhängt, ob wir und - vor allem wohin - reisen dürfen, einen bestimmten Beruf ergreifen dürfen oder wo wir und wie leben wollen. So ein System funktioniert in China bereits. Wollen wir das übernehmen? Zu Gunsten unserer Sicherheit?
Benjamin Franklin hat einmal gesagt (und weil er oft falsch zitiert wird ist HIER der Originaltext vom 11. November 1755 nachzulesen) der lautet: "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety." Übersetzt: Diejenigen, die wesentliche Freiheit aufgeben würden, um ein wenig vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.
Für mich stimmt das. Freiheit, Selbstbestimmung, Eigenverantwortung ist mir mehr wert als absolute Sicherheit. Was also wollen wir? Uns auf darauf verlassen das "DIE-DA-OBEN" es schon in unserem Sinne richten werden oder wollen WIR ihnen sagen, was wir wollen?
Es hat schon einmal eine Zeit gegeben in der Menschen öffentlich gekennzeichnet wurden, wollen wir das wieder? Ich habe Erzählungen und die beängstigenden Geschichten meiner Großeltern noch im Ohr. Haben wir nichts aus unserer Vergangenheit gelernt?
Ich gehöre für dieses Virus vom Alter her zur Risikogruppe, aber ich will so nicht leben. Ich will weder 1.5m Abstand zu Menschen halten müssen, niemanden mehr ohne Angst umarmen können und in jedem der mir gegenübersteht eine potenziell tödliche Gefahr sehen, noch will ich in einem neuen Normal täglich (oder ständig immer wieder) mit einer Maske herumlaufen oder meine persönlichen Daten überall hinterlassen und möglicherweise zu meinem Schutz zwangsgeimpft werden. Das würde mir nur einleuchten, wenn es sich um ein absolut tödliches Virus handeln würde, aber keinesfalls bei einem das von der Letalität noch nicht mal an eine schwere Grippe heranreicht und das beweisen inzwischen Zahlen von offiziellen Stellen, die öffentlich einsehbar sind. An ihnen ist auch ersichtlich, dass der komplette Lockdown nichts gebracht hat was die Eindämmung des Virus betrifft, denn er trat erst in Kraft, als die Infektionszahlen bereits zurück gingen. Die Welle ist vorbei schreibt Professor Harald Walach und veröffentlicht am 6. Mai DIESEN Artikel mit vielen Zahlendiagrammen. Was der Lockdown wirklich gebracht hat werden wir erst in ein paar Monaten sehen, nämlich eine Pleitewelle, viele vernichtete Existenzen und jede Menge Arbeitslose. Auch ich habe ein Fünftel meines Einkommens verloren, bekomme aber keine Hilfsmittel wie Lufthansa und viele andere. Ich kann sehen wie ich das auffange, auf was ich verzichte, um das auszugleichen und dennoch werde ich diese Krise überstehen, viele andere aber nicht.
Inzwischen kritisiert auch ein Hammer Medizinrechtler, Prof. Dr. Peter Gaidzik, in unserer regionalen Tagespresse die Politik und die Medien. Er ist Mediziner und Jurist in einer Person. Er kritisiert, dass von der Politik und den Leitmedien bloße Plausibilitäten als bewiesene wissenschaftliche Fakten dargestellt würden. Hier geht es zum Artikel des Westfälischen Anzeigers vom 27.05.2020.
Ich finde es auch unverantwortlich, dass immer nur darauf geschaut wird, was wir tun können, um das Virus nicht zu verbreiten, statt einmal darauf zu schauen, was wir selbst tun können um es in Schach zu halten. Hat je einer schon in den Mainstreammedien etwas davon gehört was wir tun können um unser Immunsystem zu stärken, damit es mit dem Virus fertig wird? Hat irgendjemand in den Mainstreammedien etwas davon gehört, dass das meiste das wir essen uns nicht mit genügend Nährstoffen, Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen versorgt, die wir brauchen um ein gesundes Immunsystem zu erhalten? Das können viele Nahrungsmittel nicht - die Bezeichnung Lebensmittel verdienen sie erst gar nicht - weil die intensiv beackerten Böden von unserer Art der Landwirtschaft ausgelaugt sind. Beispielsweise ist Selen, aber auch andere Mineralien, von den Pflanzen gar nicht mehr in ausreichender Menge aufzunehmen (und damit an uns weiterzugeben), weil im Boden nicht mehr genug davon vorhanden ist. Statt uns zu sagen was wir tun können - und zwar jeder einzelne von uns - , kommt man lieber mit Tests und Impfungen an der sich die Pharmaindustrie eine goldene Nase verdient und bei der am Ende niemand weiß was sie enthält, wie sie langfristig wirkt und welche von den endlos möglichen Nebenwirkung uns vielleicht trifft und langfristig mehr schädigt als das Virus.
Ich bin sehr froh und dankbar, dass es immer medial bekannte Menschen gibt, die sich öffentlich mit ihrer Kritik äußern, die den Mut haben Stellung zu beziehen und ich hoffe es werden noch viel mehr. Nicht jeder der kritisch denkt hat einen Aluhut auf oder gehört zu irgendeiner dogmatischen Gruppierung. Wo ist die fachliche übergreifende offene Diskussion mit Experten unterschiedlicher Meinungen in den öffentlich rechtlichen Medien?
Michael Lesch, ein Schauspieler, der mir vor mehr als 20 Jahren schon positiv aufgefallen ist in der Serie "Freunde fürs Leben" meldete sich zu Wort und stellt Fragen. Er zeigt all die Unstimmigkeiten auf und spricht offen aus, was ich mir so oft denke, aber selten schreibe. Ein für mich ein sehr sehenswertes, nachdenkenswertes und gutes Gespräch, auch wenn ich nicht 1:1 mit allem was er sagt konform gehe, aber doch eben mit vielem. Ich bin erstaunt, dass es bis heute noch bei youtube zu sehen ist und noch nicht zensiert wurde. Noch ist es HIER anzusehen.
Es wird Zeit für ehrliche Antworten der Politik und für Eingeständnisse in einer Ausnahmesituation durch Aktionismus Fehler gemacht zu haben. Das wäre meiner Meinung nach der einzige Weg Vertrauen in eine politische Führungsfähigkeit wieder herzustellen, die vielen abhanden gekommen ist, auch mir. Es ist mir lieber jemand sagt mir: "Wir machen das, weil wir selbst noch nicht wissen was wirklich hilft, was nötig ist, wir möchten aber auch nichts unversucht lassen was helfen könnte", als das man mir sagt was getan werden muss, weil das eben so oder so ist, obwohl es keine schlüssige und belastbare Datenlage gibt. Ungewöhnliche Situationen, erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, das wird jeder verstehen, aber diese sollten sachlich und fundiert und vor allem ehrlich kommuniziert werden (nicht mit Hinblick auf Wahlkampfpositionen und sonstigem Geschachere oder sogar mit Vernetzungen in die Wirtschaft - und damit auch mit eigenen Vorteilen und damit im Interessenskonflikt) und vor allem nicht panisch und mit einpeitschender und angstmachender Stimmungsmache der Medien. Von den öffentlichen Medien erwarte ich, dass sie breit gefächert auch unterschiedliche (Experten-)Meinungen verbreiten und nicht, dass sie fein säuberlich einer bei dem anderen abschreibt oder sie einfach nur "kopieren und einfügen" drücken und das was irgendwo irgendwer diktiert hat.
Eine neueste Aussage von Jens Spahn: "Private Kontaktdaten zu veröffentlichen, ist aus meiner Sicht niemals eine gute Idee. Mir ist aber wichtig, dass die Politik und die Wissenschaft miteinander eine Debattenkultur pflegen", erklärte Spahn der "Augsburger Allgemeinen". Der ganze Artikel "Spahn reagiert auf Drosten Streit" ist HIER zu lesen. Ich frage mich wo diese von ihm geforderte Debattenkultur in den vergangenen Monaten eingekerkert war. Wie schön, dass sie wieder an die frische Luft darf. Das Fähnchen wird immer nach dem Wind ausgerichtet, der grade weht.
Es muss sich etwas ändern ...
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll."
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)