Fast vier Wochen
Geplant war es ein paar Tage auszusetzen und eine Blogpause zu machen. Einmal im Kreis gedreht und vier Wochen sind um. Ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist. Sie kam mir nicht so lang vor.
Es passiert so viel Verrücktes in der Welt, dass es nicht langweilig wird, das absurde Treiben aus dem stillen, friedlichen Kämmerlein zu beobachten. Erklärbar ist das alles, wenn man glauben könnte, wir wären in eine Parallelwelt gerutscht. Das würde auch erklären wieso in der Nachbarschaft plötzlich ausgewechselte Dachpfannen nicht mehr dort ausgewechselt sind, wo sie vor Monaten noch ersetzt wurden. Nun sind diese ersetzten Pfannen an einer völlig anderen Stelle. Ist jemand auf den Dachboden gestiegen, um sie umzusetzen? Möglich ... oder Mandela Effekt?
Wieso wachsen plötzlich, an einer Stelle in der Wiese, wo ich seit mehr als zehn Jahren darauf warte, dass aus den zwei kleinen Krokusstellen größere Flächen werden, jetzt plötzlich mehr Krokusse? Statt an den zwei Stellen, an denen jedes Jahr zwei oder drei Krokusse aus der Wiese lugten, finde ich nun sieben Stellen an denen ein oder mehrere Krokusse wachsen. Haben sie sich abgesprochen und gesagt: So nach zehn Jahren wollen wir uns jetzt vermehren, was wir all die Jahre standhaft verweigerten.
Das sind meine kleinen Denkaufgaben, die größeren Fragen der Geopolitik, generell der politischen Aktionen weltweit, mag ich gar nicht thematisieren, da könnte ich mir die Finger wund schreiben. So mag ich im Grunde (öffentlich) zurzeit nicht viel schreiben.
Privat sieht das anders aus, es entsteht eine Menge. Geplant ist die Beteiligung an zwei Ausschreibungen, jede Menge Zeichnungen enstanden und entstehen noch, ein bisschen Umgestaltung in der privaten Hütte ist notwendig, die Gartenplanung für diese Saison steht an und so einiges andere an Kleinkram mehr.
Beschenkt wurde ich gestern mit der längeren Beobachtung eines Sperbers, der sich mehrmals im Garten niederließ, um die Umgebung zu inspizieren. Er gestattete mir einige Fotos zu machen. Erstaunlich wie ruhig er sitzen blieb, obwohl ich ständig zwischen Fenster und Terrassentür wechselte, um die beste Position zu finden ihn fotogen zu erwischen. Bestimmt ein knappe Viertelstunde blieb er sitzen und beobachtete. Nachdem er weggeflogen war, machte er dieses Spiel im Laufe des nachmittags noch zweimal mit mir. Er kam, blieb sitzen und suchte Boden und Büsche ab.
Es war das erste Mal, das ich in all den Jahren, die ich hier wohne, einen Sperber im Garten sah. Nach der wundersamen Krokusvermehrung noch ein Novum. So las ich was der Sperber mir als Krafttier zu sagen hat und das war ganz besonders spannend, denn es trifft oft ins Schwarze.
Darüber werde ich mir Gedanken machen, ob es Veränderungsnotwendigkeiten gibt. Wir leben in spannenden Zeiten. Ich persönlich wäre ohne all diese Aufreger ausgekommen, aber vielleicht braucht das Kollektiv grade jetzt einen deftigen Schubs, als Anreiz für einen Wachstumschub.
"Nur am Rande des Abgrunds ist der Mensch bereit sich zu ändern". Ein Filmzitat aus dem Film "Der Tag als die Erde stillstand". Es ist seit Jahrzehnten einer meiner Lieblingsfilme. Das Original sah ich als Jugendliche, irgendwann in den 60ern und ich kann nicht sagen wie oft ich ihn inzwischen sah. Meine zehn Fnger reichen bei weitem nicht zum Abzählen. Irgendwie steuern wir auf diesen Abgrund zu, so fühlt es sich für mich aktuell an ...
Aber, der Sperber bringt Botschaft von Spirit und die Erleuchtung steht bevor, so steht es auf der oben verlinkten Webseite über den Sperber als Krafttier.
Ich werde Ausschau halten, ob er mich nun öfter besucht und dann hoffe ich auf Erleuchtung.