Klebrige Gewohnheit

Veröffentlicht auf von Szintilla


Was ist an Veränderungen nur so schwer?

I
ch selbst bin ein Veränderungsmuffel, auch ich tu mich schwer mit Veränderungen, tappe ungern im Dunkeln, weiß gern woran ich bin und mit was ich zu rechnen habe. Trotzdem gibt es im Leben immer wieder Situationen in denen eine Veränderung dringend nötig ist. Veränderungen sind aber das Schwierigste was es gibt, denn wir neigen dazu den Großteil unseres Tuns und Lassens dem Erhalten des Ist-Zustands zu widmen. Was aber ist es, dass uns dazu bringt Missstände zu akzeptieren und hinzunehmen, obwohl wir es besser wissen und genau wüssten, dass es an Zeit wäre aus dieser klebrigen Gewohnheit ausbrechen? Angst und Unsicherheiten?

Als ich vor Jahren immer wieder Anstöße und Hinweise bekam, deutliche Zeichen die mir sagten: "Es ist an der Zeit etwas zu verändern.", habe ich noch eine ganze Weile gebraucht, um den Mut zu haben den Bruch mit der Gewohnheit zu wagen. Ich weiß jetzt warum ich gern dran festgehalten hätte, denn das Neue brachte einige Unsicherheiten und Ängste ans Licht, die ich gern im Keller hätte verrotten lassen. Unser Beharrungsvermögen eine Bequemlichkeit zu erhalten ist enorm. Wie gern richten wir uns in einem Leben das berechenbar, kalkulierbar ist ein. Rückblickend war diese Veränderung dringend erforderlich, denn mit dem Durchschreiten von Unwägbarkeiten und jeder erfolgreichen Problemlösung geht auch Wachstum einher, Stärkung des Selbstbewusstseins. Die Selbstsicherheit und Offenheit nimmt zu, ebenso die emotionale Reife. Es ist ein Prozess, der innere Kräfte mobilisiert und eigene Grenzen, die wir glauben zu haben, verschiebt.

Inzwischen ist diese damalige Veränderung, die als Übergang, als provisorische Lösung gedacht war,  wieder zur Gewohnheit geworden, die sich als ebenso klebrig und langlebig erweist. Nichts hält bekanntlich besser und länger als Provisorien. Aber auch wenn ich Veränderungen ungern mag, die eine oder andere gibt es doch die ich mir sehr wünsche und ich kann nur hoffen, dass sich mir bald der Weg zeigt, den ich gehen kann, um den nächsten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Wo die liegt das weiß ich, nur noch nicht wie ich dort hinkomme. Um die Landepiste dorthin zu ebnen brauchte es noch Unterstützung von außen. Ich warte auf die Signale des Fluglotsen, der mit den Signal-Fähnchen winkt, mich einweist und mir die Parkposition zeigt.

Es gibt äußerliche Veränderungen die kann man nicht allein die Wege leiten, was aber immer alleine geht, sind die Veränderungen die wir bei uns selbst einleiten können, zum Beispiel andere Denk- oder Sichtweisen aneignen und andere Verhaltensmuster annehmen. Manchmal reicht es schon klein anzufangen, indem man mal etwas anders als das Gewohnte macht. Vielleicht mal einen neuen Weg zur Arbeit fahren oder den üblichen Spaziergang in die andere Richtung zu unternehmen, das schult die Aufmerksamkeit und lenkt den Blick auf etwas anderes und ... es macht das Leben ein bisschen bunter und abwechslungsreicher.

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Veröffentlicht in Drüber nachgedacht!

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