Befindlichkeitsfrage

Veröffentlicht auf von Szintilla

  

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Sollte es nicht Standard sein, dass wir uns selbst jeden Morgen fragen wie es uns geht?

Was wir brauchen?

Aber wer tut das schon?

Wir haben doch kaum noch Zeit wirklich in uns reinzuhören und herauszufinden wer wird sind und was wir wollen.

Das Tempo dieser Zeit lässt es kaum noch zu, länger über etwas nachzudenken.

Können wir da noch wissen was uns glücklich macht?

Oder was uns im Leben wichtig ist?

Sich damit auseinanderzusetzen braucht Zeit, aber wer hat die schon?

Oder besser gefragt: Wer nimmt sie sich?

 

Freizeit wird minutiös verplant, es jagt ein Kurs den anderen - Bildung, Sport, Fitness, Spaßveranstaltungen, Engagement in allen möglichen und unmöglichen Einrichtungen. Je agiler und aktiver jemand ist, umso mehr wird er gebeten sich doch auch noch hier oder vielleicht dort einzubringen ... Zwangsläufig bringt so viel Aktivität eine Menge sozialer Kontakte mit sich, was begrüßenswert ist, aber gleichzeitig wirft es die Frage auf:

Wo sage ich Stopp? Wen stoße ich vor den Kopf? Wem sage ich ab?

Dabei kann doch das Gespür für das eigene Befinden nur auf der Strecke bleiben. Wagt heute jemand laut zu sagen: "Ich habe zwei Stunden in den Himmel geschaut und Wolkenbilder gedeutet!", wird er bestenfalls als etwas "gaga" abgestempelt. Zeit ist schließlich Geld.

 

Es allen Recht zu machen, ohne sich selbst zu verlieren,

ist ein Gratwanderung, die das Leben nicht einfacher macht.  

 

Veröffentlicht in Drüber nachgedacht!

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S
<br /> Obwohl ich schon sehr lange aus dem verplanten Tagestrott ausgestiegen bin, und auch nie mit den 'verpflichtungen' als Elternteil persönlich konfrontiert wurde, so hat es trotzdem sehr lange<br /> gedauert, bis ich ohne schlechtes Gewissen einfach stundenlang im Garten sitzen und mich an der Sonne, dem Himmel, den Pflanzen & Tieren erfreuen konnte.<br /> Ja, ich nehme mir jetzt ganz bewußt den Luxus genug Zeit für mich und meine Befindlichkeiten zu haben. Und auch die Zeit immer mal wieder zu überprüfen, was ich vom Leben erwarte, bzw. was in der<br /> aktuellen Situation dafür nötig ist. Dabei ist es mir auch ganz egal, wenn ich gestern noch etwas ganz anderes als heute erstrebenswert finde und deswegen mal wieder als sprunghaft oder gar<br /> unberechenbar bzw. unzuverlässig eingestuft werde. Was soll's - wenn sich die Umstände geändert haben oder ich meine Einstellung zu bestimmten Dingen irgendwann korrigiere ....<br /> Nehmt Ihr mich in der Spinnerecke auf?<br /> Liebe Grüße<br /> Silke<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Herzlich willkommen in der Spinnerecke. :-)<br /> Hat man sich erstmal über verwunderte Blicke, Kopfschütteln und Unverständnis hinweg gesetzt, prallen "vernuftgesteuerte" Argumente ab, ohne dass sie zu langanhaltenden zweifelndem Grübeln<br /> führen, lebt es sich dort ganz gut. Oft ist es aber ein harter Weg dorthin. Auch bei mir hat das lange gedauert bis ich spürte was mir gut tut und ich eine gute Portion gesunden Egoismus leben<br /> konnte. Heute kann ich ganz gut nein sagen zu dem was von außen an mich herangetragen wird und ja zu meinem Bedürfnissen, auch wenn andere die nicht verstehen. Es war ein harter Lernprozess, der<br /> aber hat sich gelohnt. :-) Also nochmal, herzlich willkommen hier.<br /> LG, Szintilla<br /> <br /> <br /> <br />
B
<br /> Dann können wir uns ja gemeinsam in die Spinnerecke stellen! Ich bin übrigens erst kürzlich angeeckt, als ich das Babyschwimmen (und den damit regelmäßig auftretenden Schnupfen meiner kleinen<br /> Enkelin) ziemlich überflüssig fand. Und eben auf die Badewanne verwies. Mir ist's auf jeden Fall überhaupt völlig rätselhaft in was für Zwangsmaßnahmen man sich heute reinziehen lässt.<br /> <br /> Elternabende, ich war froh, als beide Kinder endlich aus den Schulen kamen und ich diese merkwürdige Selbstdarstellungsveranstaltung von etlichen Eltern nicht mehr besuchen musste. Meiner Tochter<br /> sind übrigens alle diese von der Gesellschaft aufdiktierten Zwangsveranstaltungen- und maßnahmen ebenfalls auf echtes Greuel.<br /> <br /> Man könnte endlose Beispiele bringen!<br /> <br /> Viele spinnerten Grüße, Brigitte<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Ich habe den Eindruck wir beide würden uns ausnehmend gut vertragen in der Spinnertenecke. *mbg* Ich könnte ebenso zahllose Beispiele bringen und mit den<br /> Selbstdarstellungsveranstaltungen vieler Eltern triffst du den Nagel auf den Kopf. Irgendwo muss man ja schließlich glänzen, es sind vielleicht die einzigen Termine im Kalender die ihre<br /> Wichtigkeit bezeugen. Ver-rückte Welt.<br /> <br /> <br /> LG, Szintilla<br /> <br /> <br /> <br />
D
<br /> "Die Fähigkeit, NEIN zu sagen, ist der erste Schritt zur Freiheit."<br /> <br /> Ich weiß nicht, wer das sagte; aber er/sie hatte recht. Doch in Bezug auf Gefühle, "Spinnereien" oder andere, als nicht "gesellschaftsfähig" abgestempelte Tugenden (Müßiggang etc.) möchte ich<br /> ergänzen, ist es öfter hilfreich, einfach mal JA zu sagen.<br /> <br /> LG<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Neugierig wie ich bin, habe ich gegoogelt. :-) Das Zitat ist von Nicolas Chamfort (französischer Dramatiker, 1740-1794). Ich stelle fest: Ich bin mehrheitlich nicht<br /> gesellschaftsfähig, weil ich sehr oft "Ja" sage zu den o.g. Spinnereien.<br /> <br /> <br /> Ich wünsch dir einen schönen Tag, Szintilla<br /> <br /> <br /> <br />
B
<br /> Ist ein sehr wichtiger Post! Denn die Meisten meinen ja ständig zu müssen! Alles, auf jeder Hochzeit ist zu tanzen. Wir machen das wirklich schon lange nicht mehr. Ich muss gar nichts, höchstens<br /> mein Haus in Ordnung halten und dem Signore ein Essen kochen. Sonst wird er unerträglich.<br /> <br /> Es geht doch heute schon im Kleinkinderalter los - Babyschwimmen, Geburtsfeiern, gemeinsames Stillen (das hat sich mir sowieso nie erschlossen), und dann geht es weiter. Man "muss" überall dabei<br /> sein, alles macht Spaß usw.<br /> Was langsam komplett fehlt, das ist die Ruhe.<br /> <br /> Doch, ich habs erst am Dienstag getan, in den Himmel geschaut und die Wolken betrachtet, eine sehr lange Zeit. Und ich mach das auch sonst. Man wird als Spinner abgestempelt, wenn man sich die Muse<br /> leistet. Das ist wahr. Tangiert es mich? Du weißt es schon. Überhaupt nicht. Etwas mehr Gelassenheit, Ruhe, Zeit zu leben. Ich brauche keinen Kick. Zufriedenheit, das ist mir viel wichtiger.<br /> <br /> Ich wünsche dir einen schönen Freitag, Brigitte<br /> <br /> <br />
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S
<br /> <br /> Vielleicht braucht es für viele Menschen eine Zeit der Reife um dorthinzugelangen!?<br /> Ich habe mich schon sehr früh von all den vielen Gemeinschaftsaktivitäten zurückgezogen, nicht weil ich keine Freude dran gehabt hätte, sondern weil ich mir nicht von außen aufdrängen lassen<br /> wollte (will) wann ich wie meine Freizeit verbringe.Die selbst auferlegten "Pflichttermine" (regelmäßige Sporttermine in der Gemeinschaft oder sonstiges) waren mir immer ein Greuel. Ich mochte<br /> die Zeit, die mir neben den tatsächliche Verpflichtungen, die man mit der täglichen Arbeit als berufstätige Frau und Mutter blieb (und bleibt), immer gern so verbringen wie es mir grade passt.<br /> Ich stieß (und stoße) damit oft auf Unverständnis und höre dann z.B. so "schlagkräftige" Argumente wie: "... man müsse doch zum Elternabend ...!" Warum? Um mich darüber  zu streiten, ob es<br /> auf dem Klassenfest Grillwürstchen oder Schnitzel gibt? Ob mein Kind auf der Klassenfahrt 10 Tage lang Cola oder Fanta trinken darf? Ich sah nie viel Sinn in dererlei Engagement. Bei<br /> Schwierigkeiten in der Schule stand ich bei den Lehrern auf der Matte, ob mit oder ohne Elternabend und wenn es komplikationslos lief waren die Lehrer froh, dass sie mich nicht sahen, weil sie eh<br /> kaum Zeit haben für solch einen Zirkus. Was du ansprichst mit dem gemeisame Stillen finde ich auch sehr seltsam, ich hab früher schon das Babyschwimmen verweigert. Den Babys ist es egal, ob sie<br /> in der Badewanne juchzen und planschen oder im Schwimmbad und viele glauben heute, dass das Chlorwasser keinem Baby gut tut und sogar für spätere Allergien verantwortlich sein könnte.Es ist also<br /> oft ganz gut auf das eigene Bauchgefühl zu hören und Dinge, in denen man keinen Sinn sieht, einfach zu lassen, auch wenn es dem Trend entgegen läuft.<br /> Was ich muss und was nicht, liegt immer noch bei mir, meine Prioritäten setze ich selbst und das bekommt mir sehr gut. :-)<br /> <br /> <br /> In diesem Sinne, wird man mich nie dort antreffen wo es eine regelmäßige "Erscheinungspflicht" gibt.<br /> :-))<br /> Liebe Grüße in den Freitag, Szintilla<br /> <br /> <br /> <br />