Tannenflüstern
Tannenflüstern
Wenn harte Fröste heftig knistern,
dunkle Tannen leise flüstern;
erzählen sich von Sonnenstrahlen
die mit ihrer Wärme prahlen.
Die Tannen träumen ihren Traum
von Licht und zartem Vogelflaum,
der aus geflocht'nen Nestern fliegt,
wenn Wind die Vogelküken wiegt.
In Winterskälte bei starkem Frost,
wenn Winde wehen aus Nordost,
erstarrt das große Tannenherz
vor Einsamkeit und Seelenschmerz.
Doch selbst im Frost sich Leben regt,
wenn Maus und Eichhorn sich bewegt,
wenn's raschelt unter Laub und Schnee,
verschwindet Waldes Seelenweh.
Dann seufzen Tannen und sie wispern:
„Bald hört der Frost hier auf zu knistern.“
Hoch recken sie die starren Glieder,
schütteln Zweige wie nasses Vogelgefieder.
Sie harren geduldig und trotzen der Zeit,
ertragen das schneeweiße Winterkleid,
mit Hoffnung auf Wärme und fröhliches Leben
das vielfältig wird ihre Wipfel beleben.
Der Winter kommt wieder, Jahr für Jahr,
das Leben dann geht, so wie es immer war.
Das Wissen um Frühling niemals vergeht,
es wird vom Nordwind unmöglich verweht.
So flüstern die Tannen im Winter ganz leise,
singen auf ihre ganz eigene Weise,
dem Winter ein zärtliches Schlaflied vor,
sie säuseln und wispern im Tannenchor.
Es schläft sich der Winter so richtig aus,
erwacht dann im Frühling, zieht schnell nach Haus,
weit weg in den Norden, wo er dann tobt,
und den herrlichen Schlaf bei den Tannen lobt.
Schickt noch einen Gruß, sagt: „Ich komme bald wieder,
übt schon mal fleißig Winterlieder,
bis dahin machts gut und genießt die Sonne,
das Leben ist herrlich, die pure Wonne.“
©Szintilla 2010