Laterne
Noch nie hatte ich sie gerne,
diese riesige Straßenlaterne,
denn kaum ging die Sonne unter,
wurde ihr strahlendes Licht richtig munter.
Es leuchtete mir frech durchs Fenster,
vertrieb die Nachtgespenster,
aber auch die Sterne am Himmel.
Ich sah nur grau, statt Sternengewimmel.
Doch plötzlich legte sie sich nieder,
um aufzustehen nie wieder.
Mit einem kräftigen Krawum,
legte ein LKW Fahrer sie um.
Jetzt schaut sie mir lichtlos ins Fenster.
Es freuen sich die Nachtgespenster,
und ich mal an dunkler Nacht -
solange bis eine neue Laterne wird angebracht.
Wir haben es immer schon kommen sehen, dass mal ein rangierender LKW-Fahrer, mit seinem Ungetüm von Großraumtransporter, bei uns im Garten stehen würde. Denn was sich so über die kurvenreiche Landstraße quält, weil die Autobahn mal wieder verstopft ist, ist schon manchesmal unheimlich. Oft wird es eng, sehr eng. Mit den abgefahrenen Außenspiegeln aus dem Straßengraben hätte ich schon ein Geschäft eröffnen können, gäbe es denn Bedarf für kaputte Außenspiegel. :-)
Den Garten ließ der LKW Fahrer unberührt, aber Staßenlaterne, Stromverteiler und Straßenschild wurden konsequent zerlegt. Es wird nicht lange dauern bis ein neues Laternenmonster an der Straße steht. Meinetwegen dürfte sie eine Nummer kleiner sein und auch weniger hell strahlen, aber ich glaube nicht, dass sich dieser Wunsch erfüllen wird. Bestimmt kommt ein baugleiches Modell dorthin. Wir sind gespannt, was uns demnächst durch Fenster strahlt.