Unklare Sicht

Veröffentlicht auf von Szintilla

durch Rauch vernebelte Landschaft

durch Rauch vernebelte Landschaft

Selten werde ich hier im Blog politisch, allerdings ist es schwer, das im Moment nicht zu sein. Ich frage ich mich, ob ich eine Meinung zu dem habe, was grade ganz aktuell die Welt bewegt oder ob nicht alle meine Meinungen Anderungen sind, also von anderen übernommene und eingepflanzte Ansichten. Was weiß ich denn schon?

Doch nur das, was uns die Medien wissen lassen. Bin ich dabei gewesen, habe ich ungefiltert und unzensiert erlebt was passiert? Nein, das habe ich nicht, also kann ich nur mit dem arbeiten was mir zur Verfügung steht/gestellt wird. Aber stimmt das alles was ich lese, höre, serviert bekomme? Ist es in den richtigen Kontext gesetzt oder passend geschnitten und bearbeitet? Kann ich das Bild wirklich klar sehen, in seiner ganzen Schärfe? Nein, ich kann nur mutmaßen, aus eigenen Erfahrungen interpretieren, Ängste übernehmen und zu meinen machen und dabei vielleicht in Schockstarre verfallen oder in blinden Aktionismus verfallen, der in der Regel eher schadet als hilft. Ich kann aber auch abwartend beobachten, wohl wissend, dass ich nicht wissen kann was in der Zukunft geschieht, wie sich etwas entwickelt, was dazwischen funkt, was Wege ebnet, was Bewegung anregt, was bremst oder stoppt. Nichts geschieht je ohne eine Gegenbewegung. Manchmal muss die Welt wie eine Wippe aus der Balance kommen, damit sie sich bewegt, damit eine Entwicklung stattfinden kann. Vielleicht ist es ein Weckruf, der uns grade zur richtigen Zeit erreicht, der einige Menschen in Machtpositionen (und die vielen anderen die dahinter stehen) aufweckt, in Aktion bringt etwas zum Positiven zu verändern, zu erkennen wie es nicht geht oder wie es besser gehen könnte.

Ich halte nichts von Schwarzmalereien und Weltuntergangsvisionen. Es ist bei allem immer und jederzeit eine Umkehr möglich und so bleibt im Grunde für mich nur alles das zu tun, was in meiner Macht und in meinem Vermögen steht, nämlich in meinem unmittelbaren Umfeld für klare Sicht zu sorgen und die Welt um mich herum dahingehend zu gestalten, wie ich sie mir wünsche.

Jetzt wünsch ich mir erst einmal besonnene Ruhe und weniger Geschrei und ein Abwarten, was am Ende von dem wahlkämpferischen Showgehabe, von all diesem zur Schau getragenem Größenwahn, übrig bleibt.

 

Veröffentlicht in Allerlei, Drüber nachgedacht!, mitt-ich

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