Nimm es leicht
Sicher kennt jeder irgendeinen Menschen der ständig unzufrieden ist, herum nörgelt oder jammert. Dies ist nicht richtig gelaufen, die Arbeit nicht gut genug gelungen, die Rechnungen sind immer zu hoch, das Geld ist immer zu wenig, das Wetter zu schlecht, die Politiker alle unfähig, usw. Ich kenne Menschen, die sich über dieses und jenes beschweren und zwar in schöner Regelmäßigkeit. Sie beschweren sich und hier begegnen wir der Weisheit der Sprache. Sie beschweren sich im wahrsten Sinne des Wortes, denn leichter wird ihr Leben durch ihre ständige Unzufriedenheit nicht.
Und ja, das Leben ist nicht immer rosarot und es gibt schwierige Zeiten. Es ist ein ewiges Auf und Ab, aber hilft uns das Jammern? Ändert es irgendetwas? Hilft es, wenn wir die Zeit, in der es uns gut geht, damit verbringen darüber nachzudenken, wie schlecht es uns schon ging und wie schlimm es eventuell werden könnte?
Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, dann geht es sicher den meisten von uns gut. Denn wir können mit Fug und Recht behaupten, dass es uns gut geht, wenn wir ein Dach über dem Kopf haben, wenn wir es warm haben, wenn wir nicht Hunger leiden müssen, wenn wir nicht an Leib und Leben bedroht sind oder unter ständigen Schmerzen leiden.
Selbst wenn wir schwierige Herausforderungen zu meistern haben, könnten wir sie annehmen und sie als Challange sehen und uns feiern, wenn wir sie gelöst haben. Denn jedes Mal können wir uns aufs Neue beweisen wie kreativ wir sind, um Lösungen zu finden. Manchmal kann die Lösung auch sein, einfach den Blickwinkel zu ändern. Egal, wie wir es drehen und wenden, das Leben ist leichter zu meistern, wenn wir es nicht allzu ernst nehmen, denn mit dem Leben davon gekommen ist am Ende sowieso noch niemand.
Immer wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mich meinen persönlichen Jammerpunkten nähere, passiert irgendetwas, das mich daran erinnert dankbar zu sein für all das Schöne, das mir im Leben geschenkt wird. Das letzte Mal als es soweit war, flatterte mir die Greifvogelfeder vor die Füße. Ich habe gelernt die Zeichen zu sehen, die mir das Leben schickt, um mir bewusst zu machen, dass, wenn ich jammern mag, ich es in den meisten Fällen auf sehr hohem Niveau tu.
Es sind die kleinen Dinge, die uns Lächeln lassen: Ein unerwarteter Sonnenstrahl, eine Herzensbegegnung, eine Überraschung aus heiterem Himmel, eine spontane Unternehmung und manchmal, wenn wir richtig Glück haben, kommt alles zusammen. Wie schade wäre es, würden wir dieses Glück nicht erkennen, weil es so unscheinbar daher kommt.
Ich bin zutiefst dankbar für all die schönen kleinen Dinge im Leben und ich entdecke jeden Tag welche, selbst wenn sich die Tage wettertechnisch grade so gräuslich zeigen, wie aktuell. Aber auch im Herbst gibt es tolle Dinge zu entdecken und zu tun und wen grade die Trübsal besucht, der kann vielleicht hier in der ABC-Liste Herbst schauen, ob er dort etwas findet, das ihm zur Erheiterung dient.
Pflaumenkuchen mit Sahne hilft bei mir (z.B.) immer. ;-)