Stachelpelzchen
In der Nacht zum Samstag und zum Sonntag saß ich im Garten um nach Sternschnuppen Ausschau zu halten und ich sah mehr Sternschnuppen als jemals zuvor und davon bestimmt fünf oder sechs sehr helle und mit vier, fünf Sekunden verhältnismäßig langer Sichtbarkeit. Selten gab es in Sternschnuppennächten einen so klaren Himmel, jedenfalls in den Nächten in denen ich Sternschnuppen beobachten wollte.
Aber in der Summe sah ich mehr Satelliten und Flugzeuge als Sternschnuppen. Die meisten zogen von West nach Ost, aber letztlich flogen Satelliten in alle Himmelsrichtungen.
Saturn leuchtet immer noch extrem rot und ist daher gut auszumachen. Das Himmelsspektakel war bei dem klaren Himmel schon sehr beeindruckend.
Von all dem weniger beeindruckt war das Stachelpelzchen, das sich den Garten mit mir teilen musste und laut polternd, wie ein Elefant im Porzellanladen, über meine Steindeko stieg und dabei den grünen Blumentopf mit der grade blühenden Prachtscharte umpfefferte. Jetzt weiß ich wenigstens warum ich den Topf an so vielen Morgenden immer wieder aufstellen muss. Es ist nicht der Wind, das himmlische Kind, der dafür verantwortlich ist, wie ich dachte sondern das Stachelpelzchen, das auf den Fotos so unschuldig guckt und sich an die Steine schmiegt. Das war bevor er mit dem Blumentopf kegelte, danach suchte er ziemlich zügig das Weite. Ebenso wie der Igel teilten der Steinkauz auf dem Nachbardach und die Fledermäuse, die um die Laterne flatterten (und die Insekten dezimierten) die Nacht mit mir.
Noch schöner wäre es gewesen, die Nachbarn hätten mich in der Samstagnacht während dieser ganzen Zeit nicht mit Holzkohlenfeuerrauch zugequalmt und weniger lautstark gefeiert, aber irgendwas ist ja immer. ;-)