Regrowing/vegetative Vermehrung
Ein "neuer" Trend, es werden Lebensmittel vegetativ geklont. So neu ist das gar nicht, ich kenne diese Methode schon aus der Kindheit. Es wurden beispielsweise keimende Kartoffeln halbiert und in Erde gesetzt und der angeschnittene Kopfschopf einer Kohlrabe ins Wasser gestellt um, die Blätter weiter wachsen zu lassen. Ich selbst praktiziere dies immer wieder mal. Frühlingszwiebeln landen bei mir grundsätzlich mit den Wurzelfüßen ins Wasser und nach der Verwendung in der Erde.
Nur mit Salat hatte ich das noch nicht probiert, das holte ich jetzt nach. Auch das gelingt wunderbar. Den Strunk ungefähr 3 cm lang lassen und auf einem flachen Teller stellen bis er wurzelt, dann in die Erde setzen und er wird erneut - meistens an mehreren Stellen - austreiben. So kaufte ich in diesem Jahr keine Salatsetzlinge sondern ich setze alle Strünke von gekauten Salaten in die Erde.
Und weil ich nun auch las, dass das ebenso mit Pilzen funktioniert, versuche ich das nun mit Champignons. Vor vielen Jahren kaufte ich schon einmal mit Pilzsporen geimpfte Strohballen und züchte Champignons in der Garage. Das klappte wunderbar.
Ein altes Vermehrungsrezept, das schon meine Großeltern und Eltern kannten, das jetzt bei mir neu belebt wird.
Ich benutze zum Wurzeln einen flachen Teller. Erstens weil ich mich so damit zwinge jeden Tag, neues Wasser dazu geben zu müssen (das verhindert das Schimmeln) und zweitens passen ein paar Strünke drauf und ich muss nicht zig Gefäße nebeneinander auf die Fensterbank stellen.
Als die Temperaturen es noch nicht gestatteten die gewurzelten Salatstrünke nach draußen in die Erde zu geben, kamen sie in recycelte Saftkartons in Erde. Mittlerweile sind sie ins Freibeert umgezogen. Im Hintergrund in den Tassen stehen frisch gekaufte Salatherzen, die bei mir auch immer sofort in eine Tasse mit ein bis zwei Zentimeter Wasser kommen. Ein winziger Schluck Apfelessig und eine Spur Zucker dazu und der Salat bleibt länger frisch. Wird er nicht sofort verbraucht, bekommt er so auch schon Gelegenheit Wurzeln zu treiben.
Auch eine Kohlrabistrunk treibt weiter Blätter, die ich im Salat und auch in Suppen verwende.
Hier sieht man einen bereits "geklonten" Salat, im Korb neben Petersilie.
Der oben schon einmal gezeigte Salatstrunk mit zei neuen Blättern steht hier jetzt im provisorischen Frühbeet, in einer mit Folie ausgeschagenen Klappkiste. Dort wächst er zwischen vorgezogenen Radieschen und Möhren fröhlich vor sich hin, bis ..., ja, bis ich ihn wieder köpfe und das Spiel von vorn beginnt.
Nachhaltig, geldsprend, öko-logisch! Es kostet nur ein bisschen Zeit, etwas Platz und Pflege und ein Stückchen Freiland wäre gut, es geht aber auch auf der Fensterbank im Blumentopf. :-)