Entschleunigt
Egal was dort draußen auch grade passiert, ein Gutes hat die ganze Sache, wir werden gezwungenermaßen entschleunigt. Rückbesinnung auf das was wesentlich ist wird möglich, weil wir plötzlich Muße haben. Wir bekommen Zeit darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist.
In einem italienischen Hafen wurden (angeblich) Delfine gesehen, die Kanäle in Venedig sind sauberer, teilweise kann man bis auf den Grund schauen, die Luft wird besser, das belegen Bilder aus dem Orbit, die Natur bekommt eine Verschnaufpause.
Ein globaler Großversuch der aufzeigt, was wir mit der Natur, mit unseren natürlichen Ressourcen anstellen und wie schnell sich etwas ändern würde, würden wir alles ein bisschen zurrückfahren.
Müssen wir stetig auf Wachstum aussein? Bäume wachsen auch nicht bis in den Himmel? Alles hat seine natürlichen Grenzen. Sind wir an unserer angekommen? Müssen wir wirklich immer alles kaufen, was hergestellt wird? Brauchen wir jedes Jahr ein neues Handy, nur weil es sie gibt? Muss es der neue Pullover sein, obwohl wir 20 Stück im Schrank haben? Müssen wir wirklich täglich Fleisch essen, wenn man weiß, dass 1 Kg Rindfleisch ca. 700 g Wasser enthält, es aber 15.400 Liter Wasser benötigt für den ganzen Herstellungsprozess? (nachzulesen hier)
Alles Dinge über die wir nun Zeit haben nachzudenken oder darüber wie wir leben wollen. In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Welt wünschen wir uns für unsere Kinder, Enkelkinder? Werden sie noch die gleiche Vielfalt der Tierwelt erleben wie wir? Wenn wir weitermachen wie bisher wohl kaum. Wir können nicht mehr sagen wir haben es nicht gewusst. Es liegt an uns etwas zu verändern, jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, einfach mit kleinen Schritten beginnen, mit der Zeit und ein bisschen Übung werden größere daraus. Wir haben es in der Hand, jeder einzelne kann etwas tun. Firmen boykottieren, die es mit der Nachhaltigkleit nicht so genau nehmen, den Konsum zurückfahren, öfter aufs Auto verzichten (soweit das möglich). Es gibt viele Bausteine mit denen wir eine neue Welt bauen können. Es muss eine Bewegung geben, die von unten kommt, denn wenn wir darauf warten bis sich oben etwas bewegt, warten wir wohlmöglich zu lange. Wenn wir nicht Verantwortung über unser Tun übernehmen, wie können wir dann erwarten, dass es ein anderer tut?
Wir sind zwangsentschleunigt und selbst der Himmel zeigt mir, dass es Zeit für Langsamkeit ist. Wer langsam geht, nimmt mehr vom Weg wahr. Schauen wir mal genau hin, was unser Leben ausmacht, was wir vielleicht ändern können. Jetzt!