Wetter zum Dahinschmelzen
Langsam neigt der April sich seinem Ende zu. Es war ein ungewöhnlicher April. Statt sich wie sonst launisch wechselhaft und täglich zu einem neuen Wetterscherz aufgelegt zu zeigen, strahlte fast unablässig eine verschwenderische Sonnenenergie vom azurblauen Himmel auf uns herab. Die paar Regentropfen, die gelegentlich den Boden erreichten, waren die sprichwörtlichen Tropfen auf dem heißen Stein.
Wenn ich meinen Wetteraufzeichungen glaube, die ich täglich im Tagebuch festhalte, dann hat es nur an zwei Tagen und das minimal geregnet. Nicht genug. Es wäre also dringen vonnöten, dass es einmal ordentlich schüttet. Bitte vorzugsweise nachts, denn dann stört es mich nicht.
Obwohl mich das herrliche Sonnenwetter erfreut, ist es aber dennoch nicht das was die Natur braucht. Vielleicht sollte ich es statt mit den morgendlichen Fitnessübungen mit einem Regentanz versuchen, damit ich nicht jeden Morgen und Abend Gießkannen voller Wasser durch den Garten schleppen muss. Was aber wiederum, dafür sorgt, dass ich mich körperkräftigend bewege. Auch sonst hat das anhaltend gute Wetter dafür Sorge getragen meinen Bewegungsdrang zu aktivieren, denn ich war wirklich jeden einzelnen Tag auf den Wirtschaftswegen zwischen den Feldern unterwegs. Was absolut nicht meiner Norm entspricht, denn in der Regel sitze ich lieber mit einem spannenden Buch vor der Nase im Garten. Nicht so in diesem April. Alles ist etwas anders, für mich besser, denn mein Bewegungsdrang wurde den Kalorientierchen ungemütlich. Sie machten sich vom Acker, beziehungsweise sie wechselten ihn und verschwanden (vielleicht) in den tiefen Trockenheitsrissen und Furchen. Dort dürfen sie auch gerne bleiben: Mögen sie die eine oder andere Ackerblume verfetten, die ans Licht drängt, wenn endlich der sehnsüchtig von ihr erwartete Regen fällt. Bis dahin ziehen die Landmaschinen noch Staubfahnen hinter sich her.