Symbol für Harmonie
Ginkgo, der in China heimische Ginkgobaum, ist ein wahres Fossil. Das älteste Exemplar steht in China und ist 1250 Jahre alt. Im asiatischen Raum wird er als Tempelbaum verehrt. Sein Ursprung lässt sich über 250 Millionen Jahre zurückverfolgen, somit ist er der älteste Baum der Erde. Er ist weder Nadel-, noch Laubbaum. Lange galt er als ausgestorben bis der deutsche Arzt und Botaniker Engelbert Kämpfer den Baum 1691 in Japan entdeckte.
Mein Ginkgo Bäumchen muss noch ein bisschen älter werden, um als Symbol der Lebenskraft und Harmonie überhaupt wahrgenommen zu werden. Seit Jahren gleicht er einem dürren Stängel der sich hoch und höher streckt und nur wenige Zweige in die Horizontale bildet. Auch die Blätter kommen jedes Jahr noch spärlich und spät. Von einem Gartenbaufachmann hab ich mir nun sagen lassen, dass das in jungen Jahren das übliche Bild des Ginkgos ist und das er erst mit zunehmendem Alter seine typische Form annimmt. Das er fast unverwüstlich und robust ist, zeigte er mir dadurch, dass auch im Kübel wächst, jedenfalls solange er noch jung ist.
Ist es ein lebendig Wesen, das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen, dass man sie als eines kennt?
aus "Ginkgo Balboa" von Johann Wolfgang von Goethe
Eines Tages werde ich ein Plätzchen für ihn finden, wo er seine Wurzeln tief in der Erde versenken darf und bis dahin hoffe ich, dass er mir den Kübel nicht übel nimmt und trotzdem gesund weiterwächst und ich mich jedes Frühjahr aufs neue über seine ungewöhnlichen Entenfuß-Blätter freuen darf.