Gewohnheiten
Ein laut wiehernder Amtsschimmel, dem ich heute begegnet bin, hat mich mit Gewohnheiten konfrontiert die ich gern loswäre... Ich habe Gewohnheiten zu verschenken, nur weiß ich nicht so recht wo ich die anbieten könnte...
Da ist zum Beispiel das Festbeißen in einen belastenden Gedankengang. Hab ich ihn erst einmal etabliert, jage ich ihm hinterher oder jagt er mir hinterher? Denke ich oder denkt es mich???
Egal, statt ihn ziehen zu lassen und auf Lösungssuche zu gehen, beherrscht mich dieser eine Gedanke. Das ist wirklich für mich völlig ungeeignet, unproduktiv, kann ich nicht gebrauchen und hätte ich gern verschenkt, vielleicht an jemanden der ein bisschen mehr denken möchte. Ewiges Kreisdenken ohne wieder herauszufinden nervt... Da ist schon der eine oder andere energische Gedankenstopp angesagt, bis ich diese Endlosschleife los bin.
Dann wäre, dadurch ausgelöst, noch der Griff zum Süßkram, kann ich aber auch nicht gebrauchen, hab also einen Griff zu verschenken (nee, stimmt nicht, ich hab da noch gaaaaanz viele) Ich bin wirklich froh das ich nur wenig Süßes im Haus hatte und sich das Thema in nullkommanichts, mangels Masse, erledigt hatte.
Es frustriert mich, das ich so reagiere, obwohl ich es besser weiß und auch mit Techniken vertraut bin die es unterbrechen können, dennoch verfalle ich manchmal in alte Muster... Jetzt müsst ein Zauberer her, der mich auf andere Gedanken bringt...
So manche Gewohnheiten sind schwer loszuwerden, sie sind wie ein Wollknäuel aus dem man einen Schal strickt. Den einzelnen Faden kann man leicht zerreißen, ist aber aus vielen Gewohnheitsmaschen (durch viele Wiederholungen) ein Schal entstanden, dann ist das Zerreißen nicht mehr möglich, da braucht es dann eine Schere um dem Schal (den Gewohnheiten) den Garaus zu machen. Wir haben uns sozusagen fest eingestrickt in einem Gespinst aus vertrauten Gewohnheiten.
Ich versuch mal das lose Ende zu fassen und ein Stück Schal wieder aufzuribbeln, so weit bis eine Lösungssuche möglich wird.