Der Mann im Mond

Veröffentlicht auf von Szintilla

Der Mann im Mond

"Das Märchen vom Mann im Monde" frei erzählt nach Ludwig Bechstein


Vor urlanger Zeit, als es weder Autos noch Handys und schon gar keine Heizung gab, begab sich ein Mann an einem frühen Sonntagmorgen in den Wald. Er wollte Holz schlagen, um seinem kleinen Kamin ordentlich einzuheizen.Tag für Tag, ging er in den Wald damit ihm nur ja das Holz nicht ausginge und er auf Wärme verzichten und frieren müsse.

So hackte er fleißig auch an diesem Sonntag eine gute Menge Holz, so viel, dass er es so gerade eben noch zu tragen vermochte. Das Rad war noch nicht erfunden, so dass ihm nichts anders übrig blieb als das Holz heimwärts zu schleppen.

Als er so mit gebücktem und geschundenen Rücken müde den Weg entlang schlurfte begegnete ihm ein mächtiger Zauberer. Der Fremde fragte den Holzfäller: "Was machst du denn heute hier im Wald?" "Ich habe Holz geschlagen für meinen Kamin, aber was geht dich das an?"

Der Holzfäller kannte den Fremden nicht, so ließ es sich gut mutig sein. "Weißt du denn nicht das heute Sonntag ist? Der Tag, an dem die Menschen ruhen sollen vom Tagwerk der vergangenen Woche und sich über das freuen sollen was sie geleistet haben und danken sollen für alles was die Natur ihnen schenkt!"

"Ach, was hast du mir denn zu sagen? Was kümmert mich der Sonntag auf Erden oder der Montag im Himmel. Ich hacke Holz, wann immer es mir passt."

Da wurde der große Zauberer zornig und sagte: "Nun gut, wenn dir soviel an dem Holz liegt, dass du keinen Tag ohne auskommst, so sollst du von nun an immer mit ihm verbunden sein und du sollst jeden Tag Mon(d)tag haben." 

Mit einer einzigen Handbewegung zauberte er den Holzfäller auf den Mond wo dieser nun seit ewigen Zeiten und für alle Zeit, mit seinem auf dem Rücken festgezurrten Holzbündel, stehen muss.

 

 

 

Veröffentlicht in Wortwolken, fairy tale

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