Im Würgegriff
Brennnessel - wer von uns hat nicht schon mal schmerzhafte Erfahrungen mit ihr gemacht.
Wehrhaft verbrennt sie vermeintliche Feinde mit ihren Brennhaaren. Das schreckt die filigrane Ackerwinde, die ich als Kind nur unter dem Namen Pinkelpöttchen kannte, nicht. Sie schlingt sich um die Brennnessel, um Halt zu finden und dem Licht entgegen zu streben. Fest hast sie die Nessel im Würgegriff, die der Winde nichts entgegensetzen kann, denn ihre Abwehrwaffe nützt ihr dabei nicht.
Befinden wir uns nicht auch manchmal im Würgegriff von
unscheinbaren Sachlagen oder Menschen?
Menschen die uns fest im Griff haben, ohne dass wir bemerken,
dass sie uns benutzen, um ihr Ziel zu erreichen?
Nutzt uns all unsere Wehrhaftigkeit,
die wir glauben zu haben, manchmal gar nichts?
Wie oft befinden wir uns im Würgegriff, irgendwelcher Winden, bei denen uns all unsere Wehrhaftigkeit, all unsere Stärke und die erlernten und eingeübten Strategien nichts nützen? Die Winden des Lebens sind vielfältig, äußere Einflüsse oder die eigenen Gefühle, halten uns im Zaum ...
... wie das Ackerwinde die Brennnessel.
Ich frage mich: Bin ich Brennnessel oder Ackerwinde?
Oder beides, je nach Gelegenheit und Situation?
Ich hoffe, es hält sich die Waage ...