Mit roten Handschuhen ins Glück - Weihnachtsgeschichte
Zum dritten Advent gibt es eine kleine Weihnachtsgeschichte ...
Mit roten Handschuhen ins Glück
Dichte schwere Flocken fielen auf den blattlosen Busch und schufen ein weißes Dach, unter dem sich Milli, vor lauter Kälte zitternd, verkrochen hatte.
Sie war sehr, sehr traurig, einsam und fror erbärmlich. Wie war sie nur hierher gekommen? Bis vor wenigen Wochen lebte sie unbeschwert, mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern, auf einem Bauernhof. Dort war es herrlich. Täglich schaute sie aus dem Versteck, das ihre Mutter gefunden hatte um ihre Kinder zur Welt zu bringen, dem emsigen Treiben auf dem Hof zu. Es hatte eine ganze Weile gebraucht, bis sie zum ersten Mal allein kurze Streifzüge durch den Stall und über den Bauernhof machte, den Heuboden erkundete und ihre Lieblingsplätzchen gefunden hatte. Aber am allerliebsten tobte sie mit den Geschwistern in der Nähe der Mutter umher. Es machte solchen Spaß um einander zu kullern, Fangen und Haschen zu spielen, zu raufen und gemeinsam zu kuscheln.
Eines morgens, als sie wieder einmal über den Hof lief, sah sie den Bauern, der sich vor dem großen grünen Holztor des Kuhstalls mit einem Fremden unterhielt. Neugierig schlich sie sich näher heran, versteckte sich unter dem Radkasten des großen Landrovers und hörte den Bauern sagen: "Wir haben genug Hofkatzen. Wo man geht und steht begegnet man ihnen. Zwei, drei sollten genügen, um das Mäusevolk klein zu halten. Morgen bringe ich die kleinen Biester des letztens Wurfs weg. Sollen sich andere damit herumärgern." Was der Bauer sonst noch sagte oder der Besucher antwortete, hörte Milli längst nicht mehr. Morgen sollten sie nun weggebracht werden. Sie war so erschrocken, dass sie fortlief ..
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