gegen das Vergessen
Heute ist Tag des Friedhofs. Als ich das las, erinnerte es mich an einen alten verwilderten Friedhof aus meiner Kindheit. Er lag am Rande eines Parks mit sehr altem Baumbestand. Die Grabsteine waren von Efeu überwuchert und Inschriften kaum noch zu entziffern. Morbide alte Holzbänke luden trotzdem zum Verweilen ein. Mein Schulweg führte an diesem Teil des Parks vorbei und ich weiß noch heute, dass das immer ein ganz besonderer stiller Moment war, wenn ich daran vorbei oder sogar bewusst den Weg über diesen Friedhof ging. Nirgendwo zwitscherten mehr Vögel, flogen mehr Schmetterlinge und huschte und raschelte es mehr im verwilderten grünen Dickicht als dort. Vielleicht liegt es an dieser Kindheitserinnerung, dass ich heute verwilderte Gärten so sehr mag. Sie haben etwas Geheimnisvolles, Mystisches.