Bussard
Gestern Morgen dachte ich, dass es inzwischen genug Vogel- und Blumenbilder in meinem Blog hätte. Weil ich momentan wenig unterwegs bin, stehen mir nicht allzuviele andere Motive zur Verfügung und so überlegte ich was ich anderes zeigen könnte. Also schaute ich vormittags aus dem Fenster und sinnierte vor mich hin, als der Bussard wenige Meter vor mir (maximal 15) im Apfelbaum landete und mich zu fixieren schien.
Er suchte die Wiese nach möglichen Opfern ab und schaute gelegentlich zu mir rüber, als wolle er sich mir absichtlich präsentieren. Ich nehme an, er nahm meine Bewegungen am Fenster wahr. Irgendwie scheint bei mir Vogelzeit zu sein, warum auch immer. Genau deshalb, wegen des Warum-auch-immer, erinnerte ich mich an schamanische Krafttiere und suchte nach Texten über den Bussard. Fündig wurde ich - mit einem schönen Text zum Bussard als Krafttier - bei der Waldfrau.
Die Vogelperspektive einnehmen und so hoch fliegen bis wir die Krümmung des Horizonts erkennen können, einmal das große Ganze von oben betrachten, das komplette Bild sehen, das wäre bestimmt für vieles hilfreich.
Und wie um mir zu zeigen, wie man sich auf das stürzt was man haben will, machte er es mir vor, nur wenige Meter vor meiner Nase. So als wolle er sagen: "Schau gut zu, SO macht man das!"
Die Beute entwischte ihm vermutlich, denn kurz drauf flog er wieder auf den Baum, um mit der Ansitzjagd fortzufahren. Eine Weile schaute ich ihm ganz fasziniert zu. Zum krönenden Abschluss unseres stummen Zwiegesprächs schenkte er mir noch ein wunderschönes Foto von sich, was mich lächelnd, aber auch nachdenklich zurück ließ. Schwingen ausbreiten und fliegen und das mir, wo ich so fest verwurzelt bin.