Wenn Ehrung auf Zorn stößt
Beim Zeitungslesen machte ich eine neue Erfahrung. Zeitungen sah ich bisher nur als sachliche Informationsquelle die ich relativ emotionslos las, weil ich an den regionalen, wie auch weltweit geschehenen Dingen nichts verändern kann.
Heute war das anders und eine Welle von Frust und auch Ärger machte sich breit, als mich ein Foto von der Ehrung ehrenamtlicher Mitarbeiter ansprang. Es ist eine rein private, familiäre Angelegenheit die mich da stinksauer macht. Ich habe nichts gegen ein Ehrenamt, im Gegenteil, ich bewundere und achte Menschen sehr hoch die sich ohne finanziellen Vorteil sozial engagieren.
Wenn sich aber Prioritäten dahingehend verschieben, dass ein Ehrenamt akribisch verfolgt, die eigenen Enkelkinder aber seit Jahren vehement ignoriert werden, dann packt mich schon der Zorn.
Ich frage mich woher ich so viel Toleranz und Verständnis nehmen soll, dass ich wohlwollend die Leistung des Ehrenamtes anerkennen kann, wenn ich andrerseits weiß, dass mit der unbequemen und ungeliebten Schwiegertochter, auch die Enkelkinder nach einer Scheidung als "nicht existent" eingestuft werden. Das Verbannen der Schwiegertochter kann ich verstehen und akzeptieren, aber was haben die eigenen Enkelkinder damit zu tun, die für all das nichts können? Da greift wohl nur das Argument der Kollektivschuld. Hier hört mein Verständnis auf, weil ich aber auch daran nichts ändern kann, bleibt mir nur die Hoffnung auf eine ausgleichende Gerechtigkeit und vielleicht mal auf eine späte Einsicht, dass etwas im Leben nicht korrekt gelaufen ist.
Schade für die Kinder, die im Leben ohne Großeltern oder ein Großelternteil auskommen müssen, obwohl sie welche hätten und schade für die Großeltern, die sich so um schöne Momente mit der eigenen Familie bringen.
...und jetzt..., jetzt schreibe ich eine Gratulationskarte... mit freundlichen Grüßen....