Rückbesinnung auf weibliche Urtalente?

Veröffentlicht auf von Szintilla


Lang hat es gedauert, aber nun gibt es den Gegentrend zur Emanzipation. "Frau" darf sich trauen laut zu sagen was sie im tiefsten Inneren schon lange denkt. Die kanadische Psychologin Susan Pinker hat ihr Buch: "The Sexual Paradox" (deutscher Titel "Das Geschlechterparadox") genannt und mit dem Inhalt an den Grundpfeilern der Frauenbewegung gerüttelt. Interessant ist, dass der Aufstieg von Frauen in Spitzenpositionen stagniert. "Das sei erfreulich, weil es ein Zeichen für Wohlstand und Freiheit ist" – so lautet die provokante These der Psychologin.

Herrscht Krisenstimmung innerhalb der Emanzipation der deutschen Frau?

Seit Jahren und Jahrzehnten wird Frauen von Politikern und Medien in den Mund gelegt sie müssten in allen Jobs auf allen Ebenen genauso häufig anzutreffen sein wie die Männer. Um das zu gewährleisten wurde die Frauenquote erfunden. Welche Frau aber will, nur weil es die Quote erfordert, einen Posten besetzen und dabei wissen, dass sie nicht wegen ihrer Fähigkeiten, sondern um einem Gesetz genüge zu tun, diese Stelle bekam? Um das hier klar zu stellen, ich bin für die Emanzipation der Frau und ich bin all den Frauen dankbar die vor 40 Jahren begannen für die Freiheit der Frauen zu kämpfen, denn sonst wären wir heute nicht da wo wir jetzt sind. Das alles bedeutet aber nicht, dass alle Frauen zu verkappten Männern mutieren müssen. Chancengleichheit ist das was wichtig ist, so dass jede Frau alles zu gleichen Bedingungen und unter denselben Voraussetzungen erreichen kann wie ein Mann. Das bedeutet Emanzipation der Frau für mich, dass sie es kann wenn sie will, aber nicht, dass sie es muss.

Susan Pinker sagt nun in ihrem Buch und innerhalb eines Interviews sinngemäß: Wo also liegen genetisch bedingt die Talente der Frau? Richtig, trotz aller Emanzipation, eben in der "Weiblichkeit", dem Andersein, in der Empathiefähigkeit, darin Intentionen anderer richtig zu deuten, psychologische Aspekte zu erkennen, in den kommunikativen Fähigkeiten und in der Intuition, dem Gespür für Bedürfnisse anderer. Warum sonst haben die Schulen keinen Mangel an weiblichen Lehrkräften, warum herrscht kein Mangel an Lektorinnen, an Journalistinnen, an Krankenschwestern oder an Psychologinnen und warum sind in der Regel in diesen Bereichen immer noch weniger Männer zu finden? Besonders in den Grundschulen gibt es kaum Lehrer, Jungen haben dort so gut wie keine männlichen Bezugspersonen, orientieren sich weitgehend an Frauen. Brauchen wir die Emanzipation des Mannes damit er in diese Berufe findet? Susan Pinker sagt in ihrem Buch, dass etwa 60 Prozent der berufstätigen Frauen Beförderungen ablehnen oder freiwillig einen schlechter bezahlten Job annehmen, um beruflich ausgefüllter oder zeitlich flexibler zu sein.

Frauen seien für solche Karrieren wie Männer sie machen nicht geschaffen, jedenfalls nicht wenn Karriere und Erfolg für Frauen so definiert wird wie bei den Männern. Und sie fragt:"Ist das so schrecklich? Sollen Frauen bedingungslos die männlichen Muster von Vollbeschäftigung kopieren?"

Wie ich finde eine berechtigte Frage. Ich habe noch nie einen Sinn darin gesehen, eine Stelle auszufüllen und das dort mühsam erwirtschaftete Geld in die Betreuung der eigenen Kinder zu investieren. Ich habe meine Kinder nicht bekommen, um sie von anderen auf- und erziehen zu lassen und ich in froh und dankbar, dass ich für die Erziehung meiner Kinder vollverantwortlich war und ich ihnen meine Werte vorleben konnte. Wohin führt die momentane Entwicklung, der Unterbringung von unter Dreijährigen, wenn wir sie in aller Konsequenz weiterdenken? Wir geben unsere Kinder immer früher in Einrichtungen (Verwahranstalten) ab, wo sie dann alle wunderbar einheitlich betreut und erzogen werden.

Wo man sie von kleinauf mit den staatlich gewünschten Dogmen impfen und ihnen einheitlich gleiche Werte eintrichtern kann. Es wäre ein leichtes staatlichen Einfluss auf solche "Kinderhorte" geltend zu machen und damit die Kinder zu beeinflussen, zu uniformieren und sie zu pflegeleichten Staatsbürgern heranzuziehen, die folgsam und brav im Sinne des Staates denken und handeln. Nein danke, das ist ein Horrorszenario, das ich mir kaum vorzustellen wage, das sich aber durchaus im Bereich des Denkbaren bewegt, wenn wir nicht wachsam sind und alles auch einmal kritisch beleuchten. Frauen sollten die Möglichkeit haben frei zu entscheiden wie sie leben wollen, ohne Diskreminierung oder Herabsetzung erfahren zu müssen, wenn sie sich ausschließlich für die Hausfrauentätigkeit und die Kindererziehung entscheiden. Ich weiß aus eigener Erfahrung mit welcher Geringschätzung eine Frau sich bisweilen auseinandersetzen muss, wenn sie sich in erster Linie für die Familie entscheidet und sich auch noch "erdreistet" öffentlich zu behaupten sich damit wohl und ausgelastet zu fühlen und wenn ihre Selbstverwirklichung darin besteht aus der nachfolgenden Generation kritisch denkende und in allen Bereichen emotional gesunde lebenstüchtige Menschen mit eigener Meinung zu machen, die ihren Platz innerhalb der Gesellschaft verantwortliche einnehmen können.

Macht, Status und Geld haben bei den Frauen einen wesentlich geringeren Stellenwert, als es bei den Männern der Fall ist. Frauen definieren sich in der Regel trotz 40-Jähriger Emanzipation immer noch über die Familie und soziale Kontakte. Sie wollen Zeit haben um Freunde, Eltern, Verwandte zu sehen. Erfolg haben heißt für Frauen nicht nur erfolgreich im Job zu sein, Frauen definieren Erfolg anders.

Natürlich kann man das nicht pauschalisieren, so wie man selten etwas was pauschal behaupten kann, es gibt sie sicher die Frauen die Karrieredenken und Machtstreben ebensogut drauf haben wie Männer und es gibt mit Sicherheit Männer die in der Rolle des Hausmannes aufgehen und sich damit wohlfühlen.

Susan Pinker räumt endlich auf mit einer vier Jahrzehnte langen feministischen Theorie und sie propagiert statt dessen gleiche Grundvoraussetzungen für jedermann/jede Frau. Das aber bedeutet noch lang nicht das jeder die gleiche Entscheidung treffen wird. Nur weil jeder im Restaurant die gleiche Speisekarte bekommt, bestellt nicht jeder das Gleiche. Alle könnten das Steak bestellen, tun es aber nicht. Sie gibt den Frauen den Tipp, dass sie ihren Zielen treu bleiben sollen – egal in welcher Lebenslage, weil Frauen im allgemeinen immer genau wissen was sie wollen.

Schön das diese Stimmen plötzlich von mehreren Seiten laut werden und das sich immer mehr Frauen wieder zu dem bekennen was sie von den Männer unterscheidet.

Frau sollte immer auch Frau bleiben dürfen, egal was sie machen möchte, für was sie sich auch entscheidet, es sollte ihr ohne soziale Nachteile möglich sein auf eine Karriere zu verzichten... Die wirkliche Emanzipation könnten wir ohnehin nur dann erreichen, wenn auch die Männer Kinder bekämen.

Ein dickes Danke an Susan Pinker für dieses längst überfällige Buch.

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Veröffentlicht in Les-Bar

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