Vom Reichwerden und der Geldbörse aus Zwiebelleder

Veröffentlicht auf von Szintilla

 


Gestern stieß ich in einem Artikel auf ein Zitat von Abraham Lincoln:

 

Eigentum ist eine Frucht von Arbeit. Eigentum ist wünschenswert, ein positives Gut in der Welt. Dass einige reich sind, zeigt, dass andere reich werden können, und das ist wiederum eine Ermutigung für Fleiß und Unternehmensgeist.

Abraham Lincoln (1809-1865), US-amerikanischer Präsident 1861-1865

Soweit so gut, irgendwas mach ich aber falsch, denn trotz Arbeit will das mit dem Reichwerden nicht klappen. Immer wenn ich glaube meine erste Million wächst, kommt jemand der von dem an- oder eingespartem Geld etwas mithaben will. Mal ist es die Schule die mit den Kindern großzügig eine Klassenfahrt plant, die dann schon mal mit läppischen 350€ zu Buche schlagen kann (blöd wenn man mehr als ein Kind hat) oder die KFZ-Werkstatt meint beim Glühbirnenwechsel und einem fachmännischen Rundumblick um das Auto so ganz nebenbei: "Sie brauchen aber dringend neue Reifen und die Bremse ist auch bald fällig." Dann kommt der Vermieter und präsentiert die "kleine Nebenkostenabrechnung" und erklärt die nicht unerhebliche Differenz zum Vorjahr mit den explodierten Ölpreisen im letzten Jahr. Na gut, da kann er ja schließlich auch nichts zu, aber wenn ich Glück habe und das alles mal nicht kommt, dann kommt mit Sicherheit morgens ein Kind aus dem Zimmer und sagt: "Mama guck mal, ich hab schon wieder "Hochwasser!", sprich die Klamotten sind zu kurz, die Beine und Arme über Nacht einen halben Meter gewachsen. Prost Mahlzeit, neu einkleiden steht an... Macht man auch nicht mal eben mit 20 Euro... Ich frage mich wohin die noch wachsen wollen, wenn das so weitergeht können sie mir bald die Sterne vom Himmel pflücken.

Bevor es soweit ist kommt aber dann noch der Umbau der Wohnung, die Türen müssen für die Jungs nach oben auf 2.25m angepasst werden und für Mutters Hüftgold auf 1,5 m in der Breite ausgenommen werden.  Das afroamerikanische Schönheitsideal hält Einzug. Spätestens wenn es soweit ist, werden wir beim Klamottenkauf auf Zeltplanen aus dem Campingbedarf umsteigen, die dürften in ausreichender Größe zu bekommen sein, außerdem sind sie zäh und langlebig. Aber ich schweife ab, eigentlich ging es um die erste Million die ich versuche mir zusammenzubasteln.

Es muss etwas geben, dass ich beim Horten von Silber- und Goldtalern noch nicht so ganz verstanden habe. Wie setzt man sich so geschickt auf sein Geld, das niemand dran kommt? Aber ab und an muss ich was einkaufen Brot, Käse und Milch sind unabdingbar..., blöd ist nur, dass dann auch immer noch etwas im Einkaufswagen landet was nicht zu kaufen geplant war. :-( Schließlich kann man dem Schnäppchen doch nicht widerstehen. Zum Beispiel letztens die Zahnpasta, wow - um 40 % reduziert, da nehmen wir doch gleich fünf, denn die benötigt man ja immer. Gut, das reicht jetzt für die nächsten zwei Jahre. Vermutlich wohl doch nicht, denn die Kids fahren ja in ein paar Monaten in die Sommerfrische, da sind gleich zwei Tuben wieder weg, liegen gelassen, verloren, an Türklinken oder auf Pickel geschmiert, zur Feinpolitur von CDs und Uhrengläsern missbraucht. Also doch kein rausgeworfenes Geld - die Finanzen sinnvoll angelegt in Zahnpasta.

So geht es aber immer mit allem und jeden und den Geldspeicher muss ich noch lange nicht planen - da läuft was falsch, ich mach mir mal Gedanken dazu.

Zuerst kauf ich mir eine neue Geldbörse und zwar eine die nicht aus Zwiebelleder geklöppelt ist und bei der mir schon beim Reinschauen die Tränen kommen..., so viel Investition muss sein...

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