Seelengespräche

Ein langes, ruhiges, auch wettertechnisch tolles Osterwochenende liegt hinter mir und den Kindern. Ein Wochenende ohne jegliches MUSS. Wir haben keinen (Pflicht-)Besuch gemacht und keinen (Pflicht-)Besuch empfangen, vollkommen bewusst verzichteten wir auf all das. So hatten wir viel Zeit für Dinge zu denen wir sonst kaum Gelegenheit finden.

Vor allem hatten wir viel Zeit für Gespräche, für gemeinsames Lachen, waren gemeinsam auf Foto-Motiv-Suche, lasen uns gegenseitig aus Büchern vor die uns augenblicklich beschäftigten. Ich hörte mir Auszüge der Odyssee an und lauschte blutrünstigen Schilderungen aus griechischen Sagen (moderne Thriller sind nichts dagegen ), musste Denksportaufgaben aus Büchern zur Kreativitätssteigerung lösen (zumindest versuchte ich es, mehr oder weniger erfolgreich) und ich las aus dem Buch "Das Licht des Nordens" vor, das ich nun endlich über die Ostertage zuende lesen konnte. Aber es hatte auch jeder viel Zeit für sich ganz allein.

Ich hab mich so tief in mein neues Buch "Die Bluthändler" von Felix Huby vergraben, dass ich es nicht bemerkte als ich mehrfach angesprochen wurde. Das ist mir lange nicht passiert.  Viel Zeit hatte ich aber auch wieder einmal für Gedankenreisen, Denkspiele, Fantasiegeschichten. Laut Platon hab ich mit mir Selbstgespräche geführt, denn er sagte:"Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele." Wenn das stimmt, dann hat meine Seele ganz schön viel zu plaudern gehabt. Es musste wohl mal wieder sein diese Seelengespräche zu führen. Von Zeit zu Zeit ist solch eine Standortbestimmung ganz wichtig.

Eine Woche Ferien mit ganz wenige Terminen dürfen wir jetzt noch genießen und da haben wir schon jede Menge Ideen womit wir sie anfüllen wollen. Ich bin schon gespannt was davon wir in die Tat umsetzen und was wegen Unlust oder Faulfieber auf der Strecke bleibt.

Wir haben viel vor, womit fangen wir nur an? Eine spannende Frage die wir uns heute stellen werden...